„Krone“-Kritik

Neue Serie zeigt Fall Amanda Knox aus ihrer Sicht

Unterhaltung
19.08.2025 06:00

Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der Neuzeit: Disney+ verfilmt mit „The Twisted Tale of Amanda Knox“ den Mordfall Meredith Kercher detailgetreu, aber recht einseitig. Lesen Sie hier die ganze Serienkritik.

Es ist ein Fall, über den True-Crime-Begeisterte heute noch streiten. Der Mord an Meredith Kercher zog eine Reihe von Prozessen nach sich (siehe unten), im Fokus stand die Amerikanerin Amanda Knox. In der Serie „The Twisted Tale of Amanda Knox“ (ab Mittwoch auf Disney+) spielt Grace Van Patten mit Präzision die Angeklagte, optisch bis auf den letzten Hemdknopf an die reale Vorlage angeglichen. Detailgetreu ist auch der Rest der spannenden achtteiligen Serie – dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack.

Denn die Serie basiert auf Knox’ Buch „Zeit, gehört zu werden“ und sie ist auch Produzentin der Serie – es wird daher die Handlung in der Ich-Form erzählt, was auch eigene Einschätzungen und Emotionen von Knox einschließt.

Der Eindruck von Objektivität wird dadurch getrübt, auch wenn sicher viele Kritikpunkte der Freigesprochenen valide sind. Was komplett fehlt, ist die Seite des Mordopfers oder seiner Angehörigen, bis auf wenige Momente konzentriert sich Regisseur Michael Uppendahl auf Knox und auch auf den damals Mitangeklagten Raffaele Sollecito. Völlig ausgespart werden Gewaltszenen.

Amanda und Raffaele kurz, nachdem sie die Tat entdeckten.
Amanda und Raffaele kurz, nachdem sie die Tat entdeckten.(Bild: Disney / Andrea Miconi)

Untypisch für eine True-Crime-Serie: Der Mord an Kercher wird nicht in Szene gesetzt, das Opfer nicht gezeigt. Ein erfrischender Zugang und Pluspunkt der Serie.

Der reale Fall
Anklage, Medienrummel und Freispruch

Im November 2007 wurde die britische Studentin Meredith Kercher in Perugia, Italien, tot aufgefunden. Amanda Knox, ihre US-amerikanische Mitbewohnerin, und ihr damaliger Freund Raffaele Sollecito gerieten schnell in den Fokus der Ermittlungen. Die italienische Polizei verhaftete Knox, Sollecito und später auch den dritten Verdächtigen Rudy Guede, der 2021 nach 13 Jahren entlassen wurde. Knox und Sollecito wurden zunächst 2009 wegen Mordes verurteilt.

Amanda Knox 2024 mit ihrem Partner
Amanda Knox 2024 mit ihrem Partner(Bild: AFP/Tiziana Fabi)

Nach mehreren Berufungen, juristischen Wendungen und internationalem Medienecho wurden sie 2011 freigesprochen, erst 2015 war dieser Rechtsspruch endgültig. Knox schrieb seither mehrere Bücher, betreibt einen Podcast und ist Mutter zweier Kinder.

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