Salzburger Hoteliers:

„Der Regen und die Kälte stören die Gäste nicht“

Salzburg
02.08.2025 06:00

Während sich die Einheimischen nach mehr Sonne sehnen, spielt das miese Wetter für Touristen kaum eine Rolle. Immer mehr suchen bewusst nach niedrigen Temperaturen – sowohl Araber als auch Menschen aus dem Süden Europas.

Dauerregen im Juli gleich an 25 Tagen! Dieses Plus von 46 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel ist für Salzburger im Urlaub wohl kaum wünschenswert. Gäste sehen das aber anders: „Wir haben letzte Woche eine Familie aus Italien mit einem zwei Monate alten Baby im Haus gehabt“, erzählt Elisabeth Schwaninger-Moritz vom Sporthotel Alpin in Zell am See. „Die sind vor der Hitze im Süden geflohen – wie mittlerweile mehrere Südeuropäer.“

Ähnliches weiß auch Stefanie Fleischhacker, Chefin der Trumer Stube und der Rosenvilla in der Stadt Salzburg: „Wir haben im Juli schon fast ein schlechtes Gewissen gehabt, weil es so viel regnet und so kühl ist.“ Dabei hätten sich einige Gäste sogar genau darüber gefreut. „Texaner haben gesagt, dass sie in der herrlichen Luft so richtig atmen können und gerne hinausgehen. Bei ihnen zu Hause sei das wegen der Hitze unmöglich.“

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„Wenn Araber Schnee am Kitzsteinhorn angreifen können, dann ist das für sie fast so, wie für uns, wenn wir auf den Seychellen mit Delfinen schwimmen.“

Elisabeth Schwaninger-Moritz

In den Bergen sehnen sich vor allem Araber sogar offen nach diesem kühlen, nassen Wetter: „Wenn sie dann sogar Schnee am Kitzsteinhorn angreifen können, ist das für sie fast so, wie wenn wir auf den Seychellen mit Delfinen schwimmen würden“, erklärt Schwaninger-Moritz. Neben vielen Gästen aus Saudi-Arabien fehlen ihr heuer aber die Urlauber aus Katar und Kuwait – was aktuell wohl am Krieg in Nahost liege.

Urlauber in Zell am See genießen das kühle, nasse Wetter .
Urlauber in Zell am See genießen das kühle, nasse Wetter .(Bild: EXPA/ JFK)

Skandinavier zieht es bei Hitze im Süden in die Berge
In Zell am See sei das Publikum aber immer sehr stark durchgemischt: „Wir haben bis zu 20 unterschiedliche Nationen im Haus – von Österreich bis Australien. Es macht keinen Unterschied, welchen Pass jemand hat.“ Neu ist, dass es vor allem viele Skandinavier eher in die Salzburger Berge als in Europas Süden zieht, denn: „Dort hat es ja heuer bis zu 40 Grad.“ Für Engländer sei das Wetter sowieso kein Problem: „Die sagen oft, bei uns daheim regnet es auch.“

In der Stadt Salzburg fällt Fleischhacker heuer vor allem auf, dass besonders Deutsche und Österreicher sehr kurzfristig buchen. „Es hat den Anschein, dass zuerst auf das Wetter geschaut und dann spontan für’s Wochenende gebucht wird.“

Einige Reisende würden Salzburg auch als Zwischenstopp auf dem Weg in den Süden wählen und erst beim Frühstück entscheiden, wo der nächste Halt sein sollte.

Bei der Auslastung selbst können sich beide Hoteliers nicht beschweren. Sowohl in der Stadt Salzburg als auch in Zell am See ist diese heuer auch im verregneten Juli hoch. 

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