Die Salzburger ersticken im Urlauberverkehr – an starken Tagen rattern satte 100.000 Pkw über die Tauernautobahn. Ein Arbeitskreis soll eine Lösung erarbeiten. Ende des Jahres will man sie herzeigen...
Nach dem Besuch bei Neumarkts Bürgermeister David Egger folgte am Mittwoch das nächste intensive Arbeitsgespräch für SPÖ-Bundesminister Peter Hanke. Der für Verkehr, Mobilität und Innovation zuständige Politiker besuchte Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP). Fokus des Arbeitsgespräches war der Salzburger Verkehr und Lösungsansätze für die Stauprobleme auf der Tauernautobahn.
Ich habe mir vorgenommen, eines zu tun: Mir diese Situation genau anzusehen.
Peter Hanke, Verkehrsminister (SPÖ)
A10-Probleme nach Wien durchgedrungen
Mittlerweile scheint auch im weit entfernten Wien die Problematik der A10-Gemeinden aufgeschlagen zu sein. Hanke sagt: „Das Thema Mobilität beschäftigt mich jetzt gut sechs Monate sehr intensiv. Ich habe mir vorgenommen, eines zu tun: Mir diese Situation genau anzusehen.“
Und Hanke schlussfolgert weiter: „Die Situation auf der Tauernautobahn ist eine, die für die Menschen, die dort leben – aber auch für die, die sich in den Staus befinden – nicht bleiben darf.“
28 Millionen für das Dosiersystem – bis 2028
Die zerfahrene Situation mit dem überquellenden Urlauberverkehr und dem damit verbundenen Ausweichverkehr, der die Menschen in den Ortszentren quält, soll durch ein Dosiersystem gelöst werden – basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) und eingebaut in die 41 Überkopfanzeigen.
Die Systeme sollen automatisch Tempolimits drosseln, damit der Verkehr flüssig bleibt. Edtstadler sagt hierzu: „Lieber langsam fahren, als gar nicht fahren.“
Ganz so kurzfristig geht es nicht
Wer auf eine baldige Lösung hofft, wird allerdings vertröstet. Hanke sagt: „Mein Auftrag ist ein klarer an die Asfinag: Eine Arbeitsgruppe kurzfristig zu installieren, wo Bund, Land, Asfinag, aber auch die ÖBB vertreten sind, um kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen. Die Asfinag hat mir gesagt, es wird sich hier um eine Investition von rund 28 Millionen Euro handeln, die in dieser Zeit bis 2028 auf der A10 zu investieren sein wird.“
Mein Auftrag ist ein klarer an die Asfinag: eine Arbeitsgruppe kurzfristig zu installieren ...
Peter Hanke, Verkehrsminister (SPÖ)
Auch mit den deutschen Partnern soll der Arbeitskreis zusammenarbeiten, schließlich wird es mehr als eine rein österreichische Lösung brauchen. Im letzten Quartal heuer sollen erste Ergebnisse des Arbeitskreises präsentiert werden. Bis dahin rollt die Blechlawine in den Süden und wieder zurück.
Doch Hanke und Edtstadler hatten nicht nur die Idee eines Dosiersystems im Gepäck.
Helme und Novelle gegen Probleme mit E-Scootern
Der Bundesminister präsentierte voller Elan, dass sich bereits eine Gruppe um die E-Roller kümmert: „Die Mobilität hat sich in den letzten 15 Jahren massiv verändert. E-Bikes, E-Scooter: Sicherheit ist auch hier angesagt. Also Helmpflicht – eine Thematik, derer ich mich annehmen werde. Genauso wie eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung.“ Man arbeite im Sommer daran, danach wird es Ergebnisse geben.
Für Edtstadler war noch wichtig, dass die Lärmbelastung abnehmen müsse und zu lautes Fahren durch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung bestraft werden solle.
Das müsse man sich anschauen, reagierte Hanke. Der Minister resümierte: „Die betroffenen Menschen brauchen unsere Unterstützung. Wir werden nicht von Wien weg regieren, sondern in den Bundesländern gemeinsam vor Ort mit den Landespolitikern einen Weg finden.“
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