Kommt neues Gesetz?

Graz will Rasern auf E-Mopeds den Kampf ansagen

Steiermark
31.07.2025 07:30

Allzu häufig kommt es im Verkehr zu Konflikten mit E-Bikes, -Mopeds und -Scootern. Nach Wien fordert jetzt auch die Grazer Stadtregierung Fahrverbote auf Radwegen. Wichtig wäre außerdem eine Helmpflicht, sagt der Verkehrssicherheitsexperte Klaus Robatsch.

Die Zahlen sprechen für sich: 2024 verletzten sich 490 steirische E-Bike-Lenker bei Unfällen – 13 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Zwei Lenker erlagen gar ihren Verletzungen. Österreichweit hat sich die Zahl der Verletzten seit Beginn des E-Bike-Booms 2019 mehr als verdoppelt, wie Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen.

Als Verkehrsteilnehmer wird das Problem mit den rasend schnellen Elektro-Gefährten für uns alle spürbar, gerade auf Radwegen kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen. Um den Rasern den Kampf anzusagen, stellen nun Wiener und Grazer Stadtregierung ein Fahrverbot auf Geh- und Radwegen in den Raum. Das Verkehrsministerium prüft die Gesetzesänderung in der StVO.

E-Roller und E-Mopeds haben auf dem Radweg nichts verloren. Ich setze mich schon seit langem dafür ein und unterstütze die geplante Novelle.

Judith Schwentner

Grazer Vizebürgermeisterin (Grüne)

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) meint: „E-Roller und E-Mopeds haben auf dem Radweg nichts verloren. Ich setze mich schon seit langem dafür ein und unterstütze die geplante Novelle. Jede Initiative, die Radwege sicherer macht, ist zu begrüßen.“ Eine entsprechende Gesetzesänderung müsste jedoch das Verkehrsministerium beschließen.

E-Mopeds sind verpflichtet, am Radweg zu fahren
Zur Ausgangslage: E-Bikes, E-Moped und E-Scooter sind bis 25 km/h zugelassen und gelten gesetzlich als Fahrrad. Alle ab zwölf Jahren – bzw. schon früher mit Radfahrprüfung – dürfen diese Gefährte fahren, erklärt Klaus Robatsch vom KFV. Gesetzlich sei man sogar angewiesen, mit E-Bike und Co. am Radweg zu fahren.

Wir hätten gerne für alle E-Bikes eine Reduktion auf 20 km/h. Das müsste im Anschluss rigoros kontrolliert werden.

Klaus Robatsch

Leiter Bereich Verkehrssicherheit (KFV)

Der Experte schlägt einen differenzierten Ansatz vor: „Wir hätten gerne für alle E-Bikes, die keine Padelecs sind, eine Reduktion auf 20 km/h. Dann könnten diese weiter am Radweg fahren – schnellere E-Fahrzeuge wären Mopeds gleichgestellt und müssten auf der Straße fahren.“ Für diese wären dann Nummerntafel, Führerschein und Helm verpflichtend. Wobei Robatsch betont: „Die Helmpflicht fordern wir seit Jahren.“

Auch darüber denkt Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) aktuell nach. Die Zahlen verdeutlichen wiederum die Sinnhaftigkeit: „Ohne Helm trägt man ein siebenmal so hohes Risiko für Schädelverletzungen“, sagt Robatsch.

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