Die Caritas Österreich hat Kürzungen der internationalen Entwicklungshilfe kritisiert. „54 Prozent der Kinder in Burundi sind jetzt schon unterernährt, das ist eine Zahl, die schon gestiegen ist und noch weiter steigen wird“, sagte Caritas-Vizepräsident Alexander Bodmann.
Der afrikanische Staat kämpfe mit der Klimakrise und den Folgen wie Dürren und Naturkatastrophen. Ungefähr neun von zehn Personen der Bevölkerung seien in irgendeiner Form von der Landwirtschaft abhängig. „Das Land ist sehr hügelig, aber dennoch ist der Großteil Burundis landwirtschaftlich nutzbar. Genau da setzen wir mit modernen, nachhaltigen Anbautechnologien an“, sagte Bodmann.
Zudem sei die Bevölkerung sehr jung. „Das kann langfristig ein Demografiebonus sein. Ich war in einer Schule zu Besuch und habe gesehen, mit welchem Engagement die Lehrer mit den Schülern arbeiten.“ Die Caritas Österreich hat unter anderem ein sogenanntes „Ziegenprojekt“, bei dem eine alleinerziehende Frau eine Ziege erhält. Das Tier soll die Bodenfruchtbarkeit verbessern und somit die Erträge steigern. Das erste weibliche Jungtier wird dann an eine Familie einer anderen Volksgruppe weitergegeben. „Die Solidarität zwischen den Menschen zu sehen, war schön“, sagte Bodmann.
Österreichs Regierung hat vergangene Woche 14 Millionen Euro für Katastrophenhilfe beschlossen. Man sei zwar „sehr dankbar“ für dieses Geld, aber langfristig könne damit nicht geplant werden, sagte Bodmann. „Hilfe muss vorausschauend geplant werden, damit sie schnell und zuverlässig ankommt. Wenn die Zahlungen unter dem Jahr beschlossen werden, dauert es sehr lange, bis die Hilfen wirklich ankommen.“
Darüber hinaus wurden massive Einsparungen in den kommenden Jahren beschlossen. „Man spart in Österreich bei der humanitären Hilfe und Entwicklungshilfe am stärksten. Während andere Bereiche um 15 Prozent gekürzt werden, sind es hier 32 Prozent. Das ist keine verantwortungsvolle und vorausschauende Politik“, kritisierte der Caritas-Vize. Studien zeigen, dass die Einstellung der US-Hilfsgelder in den kommenden fünf Jahren 14 Millionen Tote zur Folge haben könnte.
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