Ex-Radrennarzt:

„Eine Helmpflicht würde sicher viel Leid ersparen“

Oberösterreich
06.08.2025 10:00

Immer mehr Menschen sind auf zwei Rädern unterwegs. Ob mit dem Fahrrad oder den so beliebten E-Scootern. Doch nicht alle tragen beim Fahren einen Helm. Ein ehemaliger Radrennarzt versteht die Diskussion um Kopfschutz nicht, fordert eine Verpflichtung. Und das sind die Gründe.

„Eigenverantwortung hört sich spätestens auf der Neuro-Intensivstation auf. Dort will keiner hin“ – auf den „Krone“-Bericht, dass Verkehrs-Clubs über die Sinnhaftigkeit der Helmpflicht für E-Biker streiten, hat nun Andreas Dibol aus Luftenberg in Oberösterreich reagiert. Er war 41 Jahre Gemeindearzt und bis vor drei Jahren als Rennarzt bei der Österreich Rundfahrt, Rad-Staatsmeisterschaften und anderen Radveranstaltungen tätig.

Alle sollten sich schützen
„Warum wird da übers E-Bike gestritten? Eine Helmpflicht für alle, die ein einspuriges Fahrzeug benutzen, wäre die einfachste und sauberste Lösung. Aber da ist die Politik wohl zu feig“, sagt der 77-Jährige, der auch in der Praxis in Luftenberg viele Radstürze betreut hat – führt doch der Donau-Radweg durch die Gemeinde.

Andreas Dibold
Andreas Dibold(Bild: Gemeinde Luftenberg)

„Gleicht etwa dem Sturz aus dem Fenster im ersten Stock“
„Da hatten Leute den Helm am Gepäckträger und sind die Böschung runtergestürzt“, erinnert sich der Mediziner, der einen Vergleich bringt: „Ein Sturz mit 20 km/h am Rad gleicht etwa dem Sturz aus dem Fenster im ersten Stock eines Hauses.“

Ginge es nach dem Mediziner, müssten auch alle Scooter-Fahrer Helm tragen. Warum die Helmpflicht beim Radfahren nach dem zwölften Geburtstag erlischt, ist für Dibold nicht nachvollziehbar. „Wenn der Kopf bei einem Unfall unverletzt bleibt, ist die Chance auf Genesung auch bei anderen schweren Verletzungen groß.“

Durch das verpflichtende Benutzen eines Helms würden sich auch Diskussionen um Ausnahmen erübrigen, und neben viel menschlichem Leid der Volkswirtschaft teils hohe Kosten erspart bleiben.

Dass im Vorjahr in OÖ vier von fünf getöteten E-Bikern einen Helm trugen, sei kein Argument gegen die Helmpflicht: „Es geht um die alltäglichen Stürze.“

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