Enterokokkengefahr

Warum das Badeverbot die Sattnitz so einsam macht

Kärnten
23.07.2025 17:00

Wegen Enterokokkengefahr rät das Gesundheitsamt auch heuer dringend vom Baden in der Klagenfurter Sattnitz abwärts der Schleuse ab. Für Personen mit geschwächtem Immunsystemen und Kinder ist die stark angestiegene Keimbelastung gefährlich. Nach den Ursachen wird weiter geforscht.

Jahrelang war die Sattnitz ein beliebter Badeort. Auch viele Schüler aus Viktring haben dort die Sonne  genossen. Das Kalmusbad ist sowieso bekannt. Jetzt gibt es aber Probleme. Auch heuer rät das Gesundheitsamt vom Baden an der Sattnitz abseits der Schleuse wegen Enterokokkengefahr dringend ab.

Derzeit bleiben die Stege in die Sattnitz ungenutzt.
Derzeit bleiben die Stege in die Sattnitz ungenutzt.(Bild: Tragner Christian)
Die Enterokokkengefahr ist groß.
Die Enterokokkengefahr ist groß.(Bild: Tragner Christian)

„Die Werte schwanken, sind an verschiedenen Stellen ungleich hoch. Es gibt viele Ursachen. Die geringe Höhe und Fließgeschwindigkeit der Sattnitz und die hohen Temperaturen machen es nicht einfach“, sagt Birgit Trattler, die Leiterin des Klagenfurter Gesundheitsamts.

 Dünger bringt keine Keimgefahr
„Schon der Verlauf des Viktringer Bachs bis zum Treimischer Teich wurde nachgeforscht. Wir dachten uns, dass der Dünger, der dort verwendet wird, Schuld daran sein könnte. Ist es aber nicht, das haben die Tests bewiesen.“ Vielleicht sind es die Enten.
Nur Angeln ist erlaubt. Viele Kärntner haben ein Haus an der Sattnitz, verbringen ihre Sommer dort. Heuer geht keiner hin. Oft ist eine Radtour beim Wörthersee-Abfluss gespenstisch. „Schon vor drei Jahrzehnten gab es eine ähnliche Enterokokkengefahr“, sagt Trattler.

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Auch vor 30 Jahren gab es Enterokokkengefahr an der Sattnitz. Dann hat man aufgehört, zu kontrollieren. Jetzt werden wieder Proben genommen. Und das Gesundheitsamt rät dringend vom Baden ab.

Birgit Trattler, Leiterin Gesundheitsamt

 „Sie haben aufgehört, zu kontrollieren“
„Dann hat man jahrelang einfach aufgehört, die Messwerte zu kontrollieren“, sagt die Ärztin. „Jetzt werden die Wasserproben wieder zweimal wöchentlich genommen. Ich suche weiterhin nach den Gründen für die Keimgefahr.“

Auch die riesigen Überschwemmungen im Jahr 2023 spielten eine große Rolle. Im Vorjahr war die Sattnitz mitunter dreimal so hoch wie zuvor und die Strömung gewaltig. Da wäre es für Kleinkinder zu gefährlich gewesen, in der Sattnitz zu schwimmen. Heuer ist davon keine Spur mehr. Es ist schon kurios. Nicht nur der ökologische Zustand des Wörthersees wurde von den EU-Wasserrahmenrichtlinien als mäßig eingestuft, auch die Sattnitz leidet.

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