Heinrich J. Pölzl war ein Monolith in der steirischen Kunstszene. Seine einzigartigen Gemälde sind nun anlässlich des 100. Geburtstages des 2016 verstorbenen Künstlers noch bis 7. September im kunsthaus muerz in Mürzzuschlag zu sehen.
Das Werk, das Heinrich J. Pölzl hinterlassen hat, ist ungemein vielseitig und in vielerlei Hinsicht einzigartig. Denn obwohl der 1925 in Neuberg an der Mürz geborene Künstler schon während seiner Ausbildung zahlreichen Einflüssen ausgesetzt war (u. a. Albert Paris Gütersloh) entwickelte er sowohl in der Malerei als auch in der Grafik eine ganz eigene Formensprache. Auch in der Fotografie, im Film und mit dreidimensionalen Arbeiten experimentierte er.
Die Malerei im Zentrum der Schau
Im kunsthaus muerz konzentriert sich Kurator Günther Holler-Schuster ganz auf die Malerei Pölzls, die, obwohl sie auf den ersten Blick abstrakt wirkt, nie den Bezug zur Natur und zum Figurativen verloren hat. Zu sehen sind Gemälde, in denen er den Vorkriegs-Kubismus gekonnt weiterentwickelte. Aus dem Surrealismus seines Lehrers Gütersloh filterte er das Traumhafte, ergänzte es mit architektonischen und natürlichen Formen, spielte mit der Pop-Art und mit dem Zeitgeist der 1960er- und 70er-Jahre.
Pölzl gehört einer Generation an, die nach 1945 einen Neubeginn suchte. Im Gegensatz zum radikalen körperlichen Zugang der Aktionisten, war sein Vorgehen analytisch und von einer intensiven Auseinandersetzung geprägt. Das Serielle hatte es ihm angetan, in der Wiederholung stellte er künstlerische Fragen immer wieder zur Disposition. Als Mitbegründer des Grazer Forum Stadtpark tauschte er sich regelmäßig mit Künstlerfreunden aus, blieb aber immer ein künstlerischer Einzelgänger.
Führung und Finissage
Nicht von ungefähr hat Holler-Schuster die Ausstellung „Der lange Marsch zu sich selbst“ betitelt. Wer Genaueres darüber wissen möchte, zur Finissage am 6. September (15 Uhr) führt der Kurator durch die Ausstellung.
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