Am Donnerstagabend gibt die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr bekannt, ob sie im kommenden Jahr noch einmal als kommunistische Spitzenkandidatin antritt. Die Spannung ist groß, die Zeichen stehen jedenfalls auf Verlängerung.
Beim einstigen kommunistischen Geheimdienst KGB wäre man wohl stolz auf Genossin Kahr. Ganz Graz und wohl auch viele politisch Interessierte weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus beschäftigt aktuell vor allem eine Frage: Tritt sie noch einmal an?
Die erste kommunistische Stadtchefin der Murmetropole ließ ja stets offen, ob sie noch einmal als Spitzenkandidatin kandidiert. Für sich selbst hat Elke Kahr die Entscheidung längst getroffen, doch trotz Fragen-Stakkatos blieb sie bis zuletzt standhaft und behielt ihr gut gehütetes Geheimnis.
Bürgermeister-Loge an Bedürftige
Erst heute bei der Bezirkskonferenz der KPÖ Graz, zu der ins Volkshaus in der Lagergasse mehr als 300 Mitglieder geladen sind, wird sie ihre Pläne öffentlich kundtun. Gestern deutete allerdings noch nichts darauf hin – der obligatorische Anruf in ihrem Büro wurde höflich abgeschmettert, auf Facebook startete Kahr den Aufruf, dass sie ihre Bürgermeister-Loge in der Oper und im Schauspielhaus schon traditionell an finanziell benachteiligte Grazer zur Verfügung stellt.
Ihre Entscheidung hat jedenfalls enorme politische Sprengkraft. Zieht sich Kahr zurück, bleibt Nachfolger und Stadtrat Robert Krotzer nur etwas mehr als ein Jahr, um die großen Fußstapfen auszufüllen und seinen Bekanntheitsgrad zu steigern – in der Kürze wohl ein aussichtsloses Unterfangen. Die ÖVP unter Kurt Hohensinner witterte deshalb in den letzten Wochen Morgenluft, wähnte sich hinter vorgehaltener Hand fast schon wieder im Bürgermeistersessel.
Doch dem Vernehmen nach macht Kahr weiter, tritt 2026 noch einmal als kommunistische Spitzenkandidatin an und übergibt erst später an Krotzer.
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