Viele Junge arbeitslos

Warum technische Berufe kein Jobgarant mehr sind

Wien
09.07.2025 11:00

Eine gute Ausbildung allein reicht nicht, viele junge Menschen finden derzeit keinen Job. Mitschuld ist die angespannte Wirtschaftslage, aber auch andere Gründe. Es gibt aber auch krisensichere Branchen.

Ähnlich wie bei Lehrern und Pflegekräften werden auch Techniker am Jobmarkt händeringend gesucht. Insbesondere Lehrausbildungen wurden in letzten Jahren mehr beworben denn je. Umso überraschender die Nachricht, dass die Suche nach einer Lehrstelle im Moment nicht einfach ist. Gerade in der Technikbranche. Das macht sich bei der Jugendarbeitslosigkeit bemerkbar. Laut AMS Wien ist die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Österreich – gerechnet ab Juni 2024 – innerhalb eines Jahres um 11,2 Prozent gestiegen.

Als ausgelernter Uhrmacher wird man mit offenen Armen empfangen.
Als ausgelernter Uhrmacher wird man mit offenen Armen empfangen.(Bild: Johannes Barotanyi)

WK fordert Bildungspflicht am Ende der Pflichtschule
Der Präsident der Wirtschaftskammer Wien Walter Ruck erklärt diesen Umstand so: „Gerade bei technischen Berufen ist die Grundqualifikation der Bewerber essenziell. Die Unternehmen suchen nach wie vor nach technischen Lehrlingen, oftmals ist aber das Niveau der Lehrstellenbewerber nicht ausreichend.“ So konnten im vergangenen Jahr in einem Fünftel der Lehrbetriebe nicht alle Lehrstellen besetzt werden. Aus diesem Grund plädiert die WK Wien für eine Bildungspflicht am Ende der Pflichtschule: Schüler sollten erst dann einen Schulabschluss bekommen, wenn sie in den Kernfächern bestimmte Bildungsziele erfüllen.

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Die Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter geht nicht von heute auf morgen. Deshalb ist die Lehre als Vorsorge für morgen zu sehen – für Arbeitgeber wie auch jungen Menschen. 

Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer

„Im Gesamten sehen wir aber, dass Fachkräfte nach wie vor in den Wiener Unternehmen gefragt und gesucht sind“, so Ruck.

Aktuell sind 1680 Lehrstellen in Wien unbesetzt. Viele auch bei den Uhrmachern. In dieser Branche wird dringend Nachwuchs gesucht. Der Vertreter der Wiener Uhrmacher Johannes Barotanyi erklärt: „Gerade, weil das Handwerk so selten geworden ist, zählt der Uhrmacher zu einem gefragten Handwerksberuf, die Nachfrage ist enorm.“

Bei vielen Jugendlichen bleibt der Beruf jedoch unbekannt, da kleinere Branchen im Vergleich zu populäreren Berufsbildern oft weniger sichtbar sind, meint der Branchensprecher. Nach der 3,5-jährigen Ausbildung bekommt man in der Regel sofort einen Arbeitsplatz. Wer also einen krisensicheren Job sucht, ist hier goldrichtig.

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