Mehr als 330.000 Österreicherinnen und Österreicher haben aktuell keinen Bankomaten in ihrer Gemeinde. Die Oesterreichische Nationalbank handelt nun und stellt eigene Bankomaten auf. Der erste wurde bereits eröffnet – in dem Bundesland, in dem die meisten Einwohnerinnen und Einwohner betroffen sind.
342 Gemeinden haben laut aktualisierten OeNB-Daten keinen Bankomaten, das waren rund 16 Prozent aller österreichischen Gemeinden. Die Zahl ergibt sich aus der Anzahl der Gemeinden, die keinen Bankomaten und keine Bankstelle im Gemeindegebiet besitzen (328) plus der Gemeinden, in denen zwar eine Bankfiliale (mit stundenweisen Öffnungszeiten) vorhanden ist, aber kein Bankomat (14).
Rund ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner (rund 116.000) ohne Bankomat wohnt in Niederösterreich, das sind rund 7 Prozent der niederösterreichischen Bevölkerung. 113 niederösterreichische Gemeinden haben aktuell kein Geldausgabegerät. In Niederösterreich eröffnete die Oestereichische Nationalbank (OeNB) am Dienstag in Obritzberg-Rust auch ihren ersten Bankomaten, insgesamt sollen in den kommenden beiden Jahren bis zu 120 Geldausgabegeräte in Österreich aufgestellt werden.
In Oberösterreich sind mehr als 61.000 Einwohnerinnen und Einwohner in 60 Gemeinden betroffen, in der Steiermark rund 48.000 (28 Gemeinden) und im Burgenland knapp 43.000 Bewohnerinnen und Bewohner (52 Gemeinden). Am geringsten ist Salzburg mit sechs Gemeinden und knapp 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern betroffen. In Wien gibt es keine Betroffenen, als Datengrundlage wurden die 23 Wiener Bezirke herangezogen.
Anteil im Burgenland am höchsten
Mit rund 30 Prozent ist der Anteil der burgenländischen Gemeinden ohne Bankomat im Bundesländervergleich am höchsten, gefolgt von Niederösterreich (knapp 20 Prozent), Tirol und Vorarlberg (je rund 19 Prozent). Den geringsten Anteil hat Salzburg mit rund fünf Prozent.
Weite Wege zum Bankomat
Auch weite Entfernungen zum nächsten Bankomat müssen in manchen Bezirken in Kauf genommen werden, unter anderem im Waldviertel in Niederösterreich. So gibt es im Bezirk Gmünd sechs Gemeinden, in denen die Einwohner im Schnitt keinen Bankomaten im Umkreis von unter fünf Kilometern haben. Im Bezirk Horn sind es vier Gemeinden und im Bezirk Waidhofen an der Thaya drei Gemeinden. Größere Lücken gibt es auch im Burgenland. Dort sind im Bezirk Güssing sieben Gemeinden weiter als fünf Kilometer vom nächsten Geldautomaten entfernt, im Bezirk Oberwart sind es vier Gemeinden.
Insgesamt hatten laut OeNB-Daten aus dem Jahr 2024 – also noch vor der Eröffnung des neuen Bankomaten in Obritzberg-Rust – 87 Gemeinden kein Geldausgabegerät in einer Entfernung unter fünf Kilometern zur Verfügung. Für sechs Gemeinden war der nächste Bankomat sogar weiter als zehn Kilometer entfernt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.