Nach Trump-Telefonat

Schwerste Angriffe Russlands auf Kiew seit Krieg

Außenpolitik
04.07.2025 09:22

Schwärme von Drohnen haben in der Nacht auf Freitag die ukrainische Hauptstadt Kiew angegriffen und zahlreiche Wohnhäuser in Brand gesetzt. Es waren die schwersten nächtlichen Angriffe Russlands seit Kriegsbeginn. Die massive Attacke erfolgte nur wenige Stunden, nachdem US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert hatte. 

Die Angriffe dauerten bis in die frühen Morgenstunden. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden 539 Drohnen und elf Raketen gezählt, die gegen Kiew eingesetzt wurden. 270 Drohnen konnten abgeschossen werden, 208 weitere  gingen verloren, hieß es. Die Stadt stehe in Flammen, berichtete der Kiew-Korrespondent des Senders ARD Vassili Golod auf der Kurznachrichtenplattform X.

Trump: „Keine Fortschritte“ bei Telefonat
Kurz zuvor hatten Trump und Putin miteinander telefoniert. Der US-Präsident erklärte am Freitagmorgen, er sei von dem Gespräch enttäuscht gewesen, da es nicht den Anschein habe, dass dieser den russischen Krieg gegen die Ukraine beenden wolle. „Ich habe bei ihm überhaupt keine Fortschritte gemacht“, hatte Trump bereits am Vortag erklärt. Er wolle nun, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu sprechen. Erst Anfang der Woche wurde bekannt, dass die USA ihre Waffenlieferungen in die Ukraine reduzieren werden. 

„Nach vorläufigen Informationen haben wir mehrere Brände im Stadtbezirk Solomjanka“, schrieb Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram. Es handle sich bei allen Bränden um Wohnhäuser. Zumindest 14 Menschen wurden laut Bürgermeister Vitali Klitschko bei den Angriffen verletzt.

Bilder von dem massiven Angriff:

Auch in fünf anderen Stadtteilen seien laut Klitschko durch Drohnen verursachte Schäden festgestellt worden. Flugabwehrfeuer war stundenlang im Stadtgebiet zu hören. „Es sind sehr viele Ziele über Kiew. Wir bekämpfen russische Drohnen in allen Bezirken“, berichtete Tkatschenko. Bei den Angriffen wurden außerdem Eisenbahninfrastruktur, Gebäude und Autos in der ganzen Stadt beschädigt und in Brand gesetzt.

Hyperschallrakete Kinschal abgefeuert
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte das russische Militär auch mindestens eine Hyperschallrakete Kinschal ein. In mehreren Wellen wurden außerdem ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Ziele in Kiew und im Umland abgefeuert. Laut unbestätigten Angaben war ein Hauptziel der Militärflugplatz Wassylkiw südlich der Dreimillionenstadt.

Todesopfer in Russland
Im südrussischen Gebiet Rostow wurde unterdessen eine Seniorin bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet. Der Luftangriff sei zwar abgewehrt worden, es sei aber ein Mehrfamilienhaus im Dorf Dolotinka beschädigt worden, teilte Gouverneur Juri Sljusar bei Telegram mit. Die Frau sei von einer eingestürzten Bodenplatte getötet worden. Insgesamt seien in der Nacht 48 ukrainische Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden, hieß es in russischen Agenturberichten.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion und drängt die westlichen Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der Flugabwehr.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt