Im jahrelangen Streit um einen neuen Mistplatz für den 2. und den 20. Bezirk hat das Rathaus offenbar die Geduld verloren.
Seit 2020 ringen die Brigittenau und die Leopoldstadt Seite an Seite gegenüber der Stadt um einen neuen Mistplatz als Ersatz für den aufgelassenen Standort in der Dresdner Straße – und umso erbitterter gegeneinander, wenn es um den Standort geht: Beide sehen ihren Mist am besten im jeweils anderen Bezirk aufgehoben. Jetzt reicht es dem Rathaus offenbar.
Neuer „Grätzelmistplatz“ in der Innstraße
Im Regierungsprogramm von Rot-Pink II findet sich im Kapitel über Nachhaltigkeit neben viel allgemeinen Bekenntnissen ganz am Ende plötzlich Konkretes: „Für die Bewohner des 2. und 20. Bezirks soll ein neuer ,Grätzelmistplatz‘ in der Innstraße entstehen.“ Damit legt sich das Rathaus nun doch wieder auf jenen Leopoldstädter Standort fest, den es schon ursprünglich im Auge gehabt hatte. Nach Protesten von Anrainern hatte die damalige Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) 2017 einen Rückzieher gemacht, und die Flächenwidmungspläne wurden entsprechend geändert. Wenig überraschend bemüht sich die Brigittenauer Bezirkschefin Christine Dubravac-Widholm nun nach Kräften, die Stadtregierung beim Wort zu nehmen und den Standort in der Leopoldstadt zu zementieren: Der vorgeschlagene Standort sei eine „sehr gute“ Wahl. Die rasche Umsetzung habe „höchste Priorität“. Mahnender Nachsatz: „Es gilt jetzt, das klare Bekenntnis zur Errichtung eines Mistplatzes nicht aus den Augen zu verlieren.“
Ein scharfer Wind weht dafür aus der Leopoldstadt entgegen. Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) will von einer Standort-Entscheidung nichts wissen: Der Bezirk sei nicht vom Rathaus informiert worden.
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