Weil es am Bahnhof in Amstetten immer wieder Beschwerden und Anzeigen gibt, verlegt die Exekutive ihren Posten direkt dorthin – und behebt damit ihr eigenes Platzproblem.
Das Thema Sicherheit war eines der dominierenden im heurigen Gemeinderatswahlkampf in Amstetten. Besonders im Fokus: der Bahnhof. Vor allem herumpöbelnde Jugendgruppen würden dort ein großes Problem darstellen. Die ÖBB haben im Vorjahr versucht, das Areal zur Schutzzone zu erklären, damit die Polizei beispielsweise Betretungsverbote aussprechen kann. Doch die Behörde hat das Ansuchen vor wenigen Wochen abgelehnt. Der Blick auf die nackten Zahlen hätten eine Verordnung nicht gerechtfertigt.
Die Stadtpolizei, welche natürlich im Vergleich zu einer privaten Sicherheitsfirma das Exekutivbefugnisrecht besitzt, soll vor Ort auch als Ansprechpartner dienen und durch ihre Präsenz mögliche Konflikte erst gar nicht entstehen lassen.
FPÖ-Sicherheitsstadtrat Alexander Schnabel
„Das subjektive Sicherheitsgefühl vor Ort ist aber oft ein anderes“, weiß ÖVP-Fraktionssprecher Manuel Scherscher. Daher habe man das Gespräch mit den ÖBB gesucht, um die Stadtpolizei direkt zum Bahnhof zu verlegen. „Die sichere Nutzung unserer Infrastruktur ist für uns von zentraler Bedeutung“, betont Christian Reisinger von den Bundesbahnen. Daher wird nun intensiv an der Übersiedlung gearbeitet. In der Juni-Sitzung des Gemeinderats erfolgte bereits der einstimmige Grundsatzbeschluss. Nun geht es in die Detailplanung.
Platzproblem behoben
Für die Stadtpolizei stellt der Umzug eine Win-win-Situation dar. Man ist dann nicht nur direkter Ansprechpartner vor Ort und erhöht automatisch die Präsenz, die Exekutive löst dadurch auch ihr eigenes Platzproblem. Denn die aktuelle Inspektion ist zu klein geworden. Am Bahnhof soll es eine Fläche von rund 350 Quadratmetern für sie geben.
„In Wiener Neustadt ist Einigkeit nicht möglich“
Dass in Amstetten alle Fraktionen geschlossen hinter dieser Maßnahme stehen, lässt SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger neidvoll in die Mostviertler Bezirkshauptstadt blicken. „Ich nehme zur Kenntnis, dass in Amstetten ein politischer Schulterschluss möglich ist, im Wiener Neustädter Gemeinderat bis dato aber nicht.“
Der Sozialdemokrat spricht damit sein jahrelanges Bemühen an, in der Allzeit Getreuen die Polizeiinspektion am Bahnhof wiederzueröffnen. Sogar eine Petition hat Spenger dafür ins Leben gerufen. Die ÖVP hat dies aber immer abgelehnt und stattdessen mit Innenminister Gerhard Karner ein polizeiliches Maßnahmenpaket erarbeitet. Dabei setzte man vor allem auf verstärkte Streifentätigkeit.
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