In Salzburg

Schnalzer-Erfindung: „Da hat es nur so gerattert“

Salzburg
15.06.2025 07:00

Erstmals zeigte eine Walser Erfindung im Jahre 1990 schwarz auf weiß, wo Schnalzern Fehler unterliefen. Für Trainingszwecke wurde die Maschine bis nach Bayern ausgeborgt.

Wie ein EKG mit Höchstgeschwindigkeit – so muss man sich den „Schnalzograph“ vorstellen. Die Erfindung feierte heuer ihren 35. Geburtstag. „Das war damals ein Ansuchen der Walser Schnalzer“, erinnert sich Erfinder Georg Brötzner. „Diese haben im Training Tonbänder verwendet, wollten ihre Abfolgen aber auch sehen.“ Also hat sich der Fernmeldetechniker zusammen mit Radio und Fernsehtechniker Heinz Kettele ans Werk gemacht – lange bevor Laptops eingesetzt wurden.

Rupertigauschnalzen
Rupertigauschnalzen(Bild: Tröster Andreas)

Im Inneren des „Schnalzopraph“ befindet sich ein starker Magnet. Eingefangene Töne werden in elektrische Energie umgewandelt und bewegen den Schreibarm bis zu 100 Mal pro Sekunde . „Da hat es nur so gerattert“, sagt Brötzner mit leuchtenden Augen.

(Bild: Tröster Andreas)

Dabei war die Geschwindigkeit besonders schwierig: Weil herkömmliche Schreiber zu schwer waren, setzten die Erfinder auf eine Bleistiftmine und ein Messingrohr. Etwa ein Monat dauerte es, bis die mit Akkus betriebene Maschine einsatzbereit war.

Bernhard Robotka, Georg Brötzner und Angela Gierlinger in der Bachschmiede.
Bernhard Robotka, Georg Brötzner und Angela Gierlinger in der Bachschmiede.(Bild: Tröster Andreas)

„Man hat zum ersten Mal genau gesehen, welche Abfolge die Schnalzer haben und wie gleichmäßig das ist“, freut sich Brötzner auch heute noch. „Viele waren etwa beim Zurückziehen der ,Goaßl’ etwas leiser.“

Andere Vereine trainierten ebenfalls mit dem Gerät

Gebaut wurde der Schnalzograph zwar für die Walser, aber: „Im Zuge sportlicher Fairness haben wir ihn auch hergeborgt.“ Dabei reiste die Erfindung bis nach Bayern.

Heutzutage gibt es im Schnalzer-Training moderne Computertechnik. Diese zeigt digital, was die Walser Erfindung schon vor 35 Jahren analog aufzeichnete. Mittlerweile ist sie zum Museumsstück geworden und ab Montag, 16. Juni, neben weiteren Kuriositäten in der Sonderausstellung „Aber Hallo … Wahres und Geschichten aus Wals-Siezenheim“ in der Bachschmiede zu sehen. Manuel Bukovics

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