Psychologen im Einsatz

Grazer Gymnasium bleibt bis Montag geschlossen

Steiermark
11.06.2025 18:05

Nach dem Amoklauf: Der Unterricht am BORG Dreierschützengasse findet erst wieder am Montag statt, bei der Matura können sich die Schüler frei entscheiden. Wie steirische Schulen auf den Ernstfall vorbereitet sind.

Amoklauf, Bombendrohung, Brandalarm: An den steirischen Schulen müssen Lehrer und Schüler für den Ernstfall gewappnet sein. Daher finden auch regelmäßige Trainings in den Bildungseinrichtungen statt, so auch am Gymnasium in Rein. „Sämtliche Informationen zu den Szenarien gehen regelmäßig an das Lehrerkollegium“, berichtet Direktorin Renate Oswald.

An der Schule liegt ein Notfallplan auf, Notfallteams sind nominiert. „Es gibt zudem einen externen Sicherheitsbeauftragten, der die Räumlichkeiten begutachtet und bei den Übungen dabei ist.“ Dieser beobachtet etwa, wie lange es dauert, wenn die 730 Jugendlichen bei einer Probe-Evakuierung das Gebäude zu verlassen.

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Im Falle eines Amoklaufs bekommen Lehrer eine Notfall-Verständigung per SMS aus der Direktion.

Jetzt geht’s ans Eingemachte: Renate Oswald, Direktorin des BG Rein, in Vorfreude auf die ...

Renate Oswald (Direktorin BG Rein)

Klassen werden von innen versperrt
Was wird bei den Amok-Trainings geübt? „Das Wichtigste ist, dass die Klassen von innen versperrt werden und die Kinder unter den Tischen in Deckung gehen. Die Lehrer müssen darüber hinaus ihre Handys eingeschaltet haben. Im Falle eines Amoklaufs bekommen sie eine Notfall-Verständigung per SMS aus der Direktion“, sagt die Schulleiterin. Am Tag nach dem Schulterror herrschte am BG Rein freilich tiefe Betroffenheit, vor allem die jüngeren Schüler hatten das Bedürfnis, über das Geschehene zu sprechen, so Oswald.

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner im Gespräch vor der List-Halle
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner im Gespräch vor der List-Halle(Bild: Jauschowetz Christian)

Schulpsychologen aus anderen Bundesländern
Das berichtet auch die steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner, die sich seit den tödlichen Schüssen im Krisenmodus befindet. Sie spricht mit betroffenen Schülern, Lehrern, Eltern, organisiert Hilfsangebote. Am Mittwoch war sie auch beim morgendlichen Zusammentreffen in der List-Halle vor Ort: „Wir erhalten dankenswerterweise auch von anderen Bundesländern Unterstützung. Insgesamt stehen 46 Helfer des KIT-Teams und 30 Schulpsychologen im Einsatz.“ Außerdem wurde an alle steirischen Schulen eine Information mit Handlungsempfehlungen ausgeschickt.

Freie Entscheidung für Maturanten
Das BORG Dreierschützengasse, wo am Mittwoch eine Tatrekonstruktion stattfand, bleibt für den Rest der Woche geschlossen. Erst am Montag findet wieder ein regulärer Unterricht statt – sofern man von „regulär“ sprechen kann. „Schülerinnen und Schüler, die die Ereignisse noch nicht verarbeitet haben und daher in der nächsten Zeit nicht in die Schule kommen können, gelten aber automatisch als entschuldigt“, weiß Meixner.

Maturanten, deren Prüfungen unterbrochen oder ausgesetzt wurden, können entscheiden, ob sie einen Ersatztermin vor dem Sommer wahrnehmen möchten oder zu ihren Prüfungen erst im Herbst antreten wollen.

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