„Modell hat gegriffen“

Erste Bilanz nach Amok-Einsatz: „Belastung extrem“

Österreich
11.06.2025 14:11

Nach dem entsetzlichen Amoklauf an einer Grazer Schule mit elf Toten haben Bundespolizeidirektor Michael Takacs, EKO-Cobra-Kommandant Bernhard Treibenreif und Peter Scheibner (Polizeiliche Sondereinsätze) eine erste Bilanz des Einsatzes gezogen. Diese fällt grundsätzlich positiv aus – auch wenn man angesichts der hohen Opferzahl nicht von einem Erfolg sprechen will. 

Beamte der Polizeiinspektion Eggenberg waren nach der Alarmierung die ersten Kräfte am Tatort. Bereits kurz danach trafen auf Cobra und Spezialeinheiten der Polizei ein. 

„Einsatz mit elf Toten nicht erfolgreich“
Das rasche Lokalisieren und Binden des Täters sei dann oberstes Ziel, es zählt hierbei die Geschwindigkeit. „Die Kollegen warten im Ernstfall nicht auf Verstärkung, sondern gehen sofort in das Objekt. Die Suche nach dem Täter ist primäres Ziel, um den Schutz der Opfer zu gewährleisten“, führt Takacs aus. „Der Amoklauf in Winnenden war ausschlaggebend für das neue Einsatzmodell in Graz“, so Treibenreif. Cobra-Beamte stellten sich selbst in den Dienst und fuhren auf die Dienststelle, um die Kollegen zu unterstützen.

(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)
(Bild: Jauschowetz Christian)

Die taktischen Konzepte hätten auch gegriffen, „und die Schnelligkeit war gegeben“, so das Erstresümee des Cobra-Chefs – aber: „Ein Einsatz mit elf Toten kann nicht als erfolgreich gesehen werden.“

Psychische Belastung extrem
Betont wird: Zwar wird jeder Streifenpolizist in Trainings für den Ernstfall geschult, dennoch: Die psychische Belastung war für die Polizisten extrem, eine Polizeiärztin führte die Triage in der Schule durch. Bereits im ersten Klassenzimmer seien viele Tote und Verletzte gewesen. Der mutmaßliche Täter wurde schließlich schräg gegenüber im Toilettenbereich gefunden. Er hatte sich selbst getötet. 

Nach der Erstversorgung der Opfer durch die Polizei habe man sichere Korridore geschaffen und Rettungskräfte zu den Verletzten gebracht. Zeitgleich sei die Sicherung des Gebäudes sowie die Evakuierung weitergelaufen. Um 10.28 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden. 

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