Polit-Events nach dem Amoklauf in Graz wurden abgesagt, ein dringlicher Appell an die Gesellschaft – die Bestürzung über die Tragödie ist auch im Burgenland grenzenlos.
Zutiefst erschüttert von dem Amoklauf am Grazer BORG reagierte am Dienstag kurz nach der Tragödie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Diese furchtbare Tat lässt einen sprachlos zurück. Mein ganzes Mitgefühl gilt den Opfern, ihren Familien und all jenen, die derzeit um verletzte Angehörige bangen.“ Das Burgenland zeigte sich solidarisch mit den Betroffenen.
„Warum?“
Als Zeichen der Anteilnahme wurde auf dem Landhaus die Trauerbeflaggung gehisst, direkt vor dem Regierungssitz wehte die rot-goldene Fahne auf Halbmast. Doch kein symbolisches Zeichen sei zu setzen gewesen, das die Bestürzung und Fassungslosigkeit nur annähernd widerspiegeln hätte können, was eine ganze Nation mitten ins Herz getroffen hat. „Warum ist das passiert?“ Diese schmerzliche Frage, niedergeschrieben auf einer Schultafel, ging jedem durch den Kopf.
Zusammenhalt nach der Tragödie wichtiger denn je
„Jetzt ist es besonders wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen. Dieser unbegreifliche Gewaltausbruch hat tiefe Wunden gerissen, die nur langsam verheilen werden“, gab der Landeshauptmann zu bedenken. Vor allem die zuständigen Behörden und die Politik seien gefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen, damit so etwas in Österreich nie wieder vorkommt.
Gedanken bei den Opfern
An die Einigkeit der Bevölkerung appellierten ebenso hochrangige Vertreter quer durch die Parteien. „Zusammenhalt und Menschlichkeit sind nun wichtiger denn je“, erklärte Christoph Zarits, Landesobmann der Volkspartei: „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer, bei allen verletzten Kindern und Jugendlichen, beim gesamten Schulteam.“ Sofort reagiert hat Landtagspräsidentin Astrid Eisenkopf.
Der Sitzungssaal des Landtages hätte sich heute, Mittwoch, unter dem Slogan „Unplugged“ in eine Eventlocation verwandeln sollen. Die 19-jährige Gewinnerin der Songchallenge und eine Malerin hätten sich von ihrer kreativen Seite präsentieren sollen. „Angesichts der dramatischen Geschehnisse wird die geplante Veranstaltung abgesagt“, teilte Eisenkopf mit. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Kultur-Event nachgeholt.
Schutz der Jugend im Fokus für gezielte Maßnahmen
Mit dem wirksamen Schutz nachkommender Generationen beschäftigt sich die Politik. Wie wichtig dieses Anliegen ist, zeigt das Kapitel „Sicherheit und Rechte der Jugend wahren“ im Arbeitsprogramm der Landesregierung. Abgesehen von umfassender sozialpädagogischer Begleitung und Beratung, wird künftig eine Ombudsstelle für Cybermobbing eingerichtet. „Diese Drehscheibe gilt als Präventionsmaßnahme für Schulen, um Konflikte frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können“, heißt es. Das Leid von Graz lässt sich jedoch nicht mehr rückgängig machen.
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