In der „Woche des Waldes“ dreht sich in Vorarlberg alles um die vielfältigen Aufgaben, die der Wald zu erfüllen hat – und wie wir Menschen dieses besondere Ökosystem unterstützen können.
Der Wald ist nicht nur wichtiger Rückzugs- und Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen, sondern auch Erholungsraum für den Menschen. Zudem erfüllt er Sicherheitsaufgaben und ist ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor. Immerhin verfügt Vorarlberg über 99.000 Hektar Wald – das entspricht 38 Prozent der Landesfläche. 50 Prozent davon sind Schutzwald und machen vielerorts erst eine Besiedlung möglich, indem Lawinen, Muren und Steinschlag hintangehalten werden. Schon allein deswegen ist der Erhalt gesunder Wälder von besonderer Bedeutung für Vorarlberg. Die „Waldstrategie 2030+“ soll dabei die vielen Eigentümer der Vorarlberger Wälder unterstützen. Diese, appellierte Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag, seien aufgerufen, ihren Teil dazu beizutragen.
350.000 Festmeter Holz werden jedes Jahr aus Vorarlbergs Wäldern geholt. Doch es gibt noch Luft für weitere 100.000 Festmeter.
Landesrat Christian Gantner (ÖVP)
Bild: Christian Gantner
Strukturierte Mischwälder sind wünschenswert
Nur durch Bewirtschaftung können die Wälder klimafit umgestaltet werden, zudem wird dadurch wertvoller Rohstoff gewonnen. 350.000 Festmeter Holz werden jährlich aus Vorarlbergs Wäldern geschafft. Doch gibt es hier durchaus noch Luft nach oben. Weitere 100.000 Festmeter im Jahr wären noch zu stemmen, erklärte Landesrat Christian Gantner (ÖVP), der die Waldbesitzer ermutigen möchte, dieses Potenzial zu heben. Besonders die Plenterwald-Bewirtschaftung wird in der Landesstrategie unterstützt. Diese sieht vor, dass nicht sämtliche Bäume auf einer bestimmten Fläche radikal auf einmal abgeholzt werden, sondern dass einzelne, „reife“ Bäume entnommen werden, damit dort jüngere wieder nachwachsen können. So können strukturierte Mischwälder entstehen. Die 38 Waldaufseher Vorarlbergs helfen Eigentümern in dieser Hinsicht und stehen beratend zur Seite.
Auch eine eigens entwickelte App hilft etwa bei der Bestandsaufnahme des eigenen Waldes und bei der Adaptierung an den Klimawandel, der mit immer längeren und intensiveren Trocken- und Hitzeperioden für Herausforderungen sorgt und somit „Umrüstungen“ im Wald notwendig macht. Auch in diesem Bereich stehen die Waldeigentümer nicht allein da. Das Land betreibt Monitoring wie auch Forschung und stellt entsprechendes Pflanzenmaterial, also geeignete Jungbäume zur Verfügung. So werden aktuell etwa unterschiedliche Eichenarten auf ihre Stressresistenz getestet. Die Zerreiche ist beispielsweise ein vielversprechender Zukunftskandidat. Um Zukunftsperspektiven geht es auch bei der Waldkartierung, die gemeinsam mit Tirol und Bayern vorgenommen wird: Ziel der Anstrengungen ist ein genau ausgearbeiteter Plan, in welcher Region wann welche Baumarten benötigt werden könnten.
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