Erst scheiterten die Pläne an Grundstücksablösen. Jetzt bremst der Naturschutz den Hochwasserschutz in Unterschützen
Die Spuren des Hochwassers haben auch enorme Schäden an der Infrastruktur hinterlassen – zerstörte Brücken, weggespülte Stege. Was geblieben ist, sind nicht nur Schutt und Sorgen, sondern auch ein klarer Auftrag: So darf das nie wieder passieren! „Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes hätten wir das nicht stemmen können“, sagt Bürgermeister Hans Unger. „Ein herzliches Dankeschön an Landeshauptmann Doskozil für die Soforthilfe.“
Die Sanierung der beschädigten Brücken wird vom Land finanziert, dies sei eine wichtige Entlastung. Dennoch: Die Kosten übersteigen das bereits ausgezahlte Budget. „Die Gesamtschäden sind damit nicht gedeckt“, betont Unger. Deshalb hofft man auf weitere Unterstützung vom Land. Inzwischen nimmt man den nächsten Schritt in Angriff: In Unterschützen ist ein Hochwasserschutzprojekt in Vorbereitung. Die Planung läuft seit dem Jahr 2020. Zunächst scheiterte die Umsetzung an Grundstücksablösen. Nun wurden neue Flächen gefunden, die nächste Hürde wartet jedoch schon: die naturschutzrechtlichen Verfahren. „Wir arbeiten auf Hochtouren“, erklärt Unger.
Ärger über zu lange Behördenverfahren
Der Gemeinderat wird Ende Juni die Einreichplanung vergeben. Der Bau des Rückhaltebeckens könnte 2027 starten, mit einer Bauzeit von sechs bis acht Monaten. Doch das Verfahren zieht sich in die Länge. Unger macht seinem Ärger Luft: „Was ich mir wünsche, ist ein rasches Behördenverfahren. Es kann nicht sein, dass ein so wichtiges Schutzprojekt durch Blumen oder einen Biber verzögert wird.“ Der Naturschutz habe natürlich seinen Platz, aber nicht auf Kosten der Sicherheit. „Unsere Aufgabe ist es, die Menschen vor einem weiteren Hochwasser zu schützen“, sagt Unger. Die Zeit drängt.
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