Für Mitglieder da

Arbeiterkammer holt zurück, was vielen zusteht

AK-Leiter Drobits mit Waltraud und Philipp Pirkl.(Bild: Carina Fenz)

Über 350.000 Euro an Steuergeld holten die Experten der AK-Lohnsteuerberatung heuer für 250 Mitglieder im Bezirk Oberwart zurück – im Schnitt 1200 Euro pro Person.

Eine Familie erhielt fast 8000 Euro zurück. Gerade in Zeiten der Teuerung ist das eine wichtige Hilfe. „Unser Ziel ist, den Menschen zu dem zu verhelfen, was ihnen zusteht“, sagt Regionalstellenleiter Christian Drobits. Ein Schwerpunkt lag heuer in der Beratung von Betroffenen von Unwettern. AK-Experte Philipp Pirkl erklärt: „Versicherungen und der Katastrophenfonds übernehmen oft nur Teile der Schäden. Was bleibt, kann als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend gemacht werden.“

Auch Pflegekräfte und chronisch Kranke profitieren, etwa durch Absetzung von Medikamenten und Hilfsmitteln, ergänzt Steuerexpertin Waltraud Pirkl. Auch Lehrlinge und Teilzeitkräfte können oft Geld zurückholen. Ein Wermutstropfen in der Bilanz: Ab Herbst wird FinanzOnline nur mehr mittels ID Austria zugänglich sein. Für viele Mitglieder werde das eine Hürde darstellen, befürchtet Pirkl: „Vor allem ältere Menschen tun sich schwer mit der Umstellung.“ Kritik an eingeschränktem Zugang zum Finanzamt kommt auch von Drobits: „Früher konnte man hingehen, heute stehen die Menschen vor verschlossenen Türen. Viele Ältere fühlen sich wie Bittsteller. Das darf nicht sein.“

Er fordert eine Rückkehr zu persönlicher Beratung: „Das Gespräch vor Ort muss weiter Gewicht haben. Gerade jene, die Unterstützung am dringendsten brauchen, dürfen nicht ausgeschlossen werden.“ Seit 2020 hat die Regionalstelle über 1300 Beratungen durchgeführt und mehr als 1,5 Millionen Euro zurückgeholt.