Bau im Schutzgebiet
„Naturwunda-Campingplatz“ sorgt für Verwunderung
Trotz zahlreicher Konkurrenz im näheren Umkreis ist in der kleinen 1300-Einwohner-Gemeinde Haibach ob der Donau ein zweiter Stellplatz für Wohnwägen geplant. Weil er sich im Europaschutzgebiet befindet, schlagen die Naturschützer Alarm. Auch sonst fallen vielen Stellungnahmen des Landes nicht positiv aus.
Im Umkreis der Schlögener Schlinge sind zuletzt etliche Campingplätze aus dem Boden geschossen. Sie wurden u. a. in Schlögen, Wesenufer, Engelhartszell und Haibach errichtet. In der letztgenannten 1300-Einwohner-Gemeinde soll nun sogar eine zweite Stellfläche für Wohnwägen und Zeltplätze entstehen. Ein Gastronom plant auf seinem Grundstück am Rand der Ortschaft Inzell den „Naturwunda Campingplatz“. „Der Bedarf ist da. Wir haben ein Naturwunder, es muss aber auch bewirtschaftet werden, damit es den Bürgern und der Gastronomie etwas bringt“, ist VP-Bürgermeister Andreas Hinterberger dem Projekt zugeneigt. Im Gemeinderat wurde bereits die Einleitung eines Umwidmungsverfahrens beschlossen.
Idee für eine Senkgrube
Dieser Schritt sorgt aber bei vielen in der Gemeinde für Verwunderung. Denn etliche Stellungnahmen der Behörden des Landes fallen äußerst kritisch aus. Die Raumordnungsabteilung merkt etwa an, dass im Erhebungsblatt fälschlicherweise angekreuzt wurde, dass das Campingareal nicht im Europaschutzgebiet liegt. Das tut es aber. Außerdem lehnt das Amt die Idee für eine Senkgrube ab. Das sei nicht mehr zeitgemäß.
Tourismusverein nicht Feuer und Flamme
Auch der örtliche Tourismusverein ist gespalten, fordert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bedürfnissen des Tourismus und der Bevölkerung. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten zerlegt hingegen die Pläne für das „Naturwunda Camping“. In der kurzen Zusammenfassung heißt es: „Das Gutachten des Ortsplaners ist unvollständig. Die Bewertung der Flächenplanänderung ist fachlich und logisch nicht nachvollziehbar.“
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