Schönste Wanderrouten

Spektakuläre Panoramatour mit zwei Berggipfeln

Vorarlberg
06.06.2025 14:01

Eine fordernde Bike&Hike-Tour führt von Bartholomäberg übers Rellseck zu den Gipfeln der Davennaspitze und des Zwölferkopfs. Von dort überblickt man gleich mehrere Täler – sicher eine der spektakulärsten Touren druch Vorarlberg. 

Die Gipfel der Davennaspitze (1881 Meter) und des Zwölferkopfs (1843 Meter) thronen auf der rechten Talseite hoch über dem Klostertal. Von der Ortschaft Braz beispielsweise kann man bei schönem Wetter sehr gut die jeweiligen Gipfelkreuze ausmachen, die sich vor dem blauen Himmel abheben.

Der Gipfel des Zwölferkopfs bietet nur wenig Platz zum Verweilen.
Der Gipfel des Zwölferkopfs bietet nur wenig Platz zum Verweilen. (Bild: Bergauer Rubina)

Geografisch erhebt sich die Davennaspitze im Montafon, der Zwölferkopf befindet sich etwas weiter östlich. Auf diesen führte sogar einmal ein Pfad vom Klostertal hinauf, welcher allerdings bereits verwildert und aufgrund der Beschaffenheit und Steilheit des Geländes nicht zu empfehlen ist. Wer auf einen oder beide Gipfel möchte, der unternimmt am besten eine Bike&Hike-Tour ab Bartholomäberg, mit Start bei der Barockkirche. Von dort folgt man den Wegweisern in Richtung Rellseck.

Tipps und Infos

Typ: Bike&Hike Tour

Dauer: gut vier Stunden

Anforderungen: gute Grundkondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit

Ausgangspunkt: Parkplatz gegenüber der Kirche in Bartholomäberg

Ausrüstung: Fahrradhelm, Fahrradschloss, Wanderschuhe mit gutem Profil, Tagesrucksack mit ausreichend Getränken und Jause, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, bei Bedarf Wanderstöcke

Einkehrmöglichkeiten: direkt im Ort gibt es ein Hotel sowie ein Café und einen kleinen Dorfladen, unterwegs kann man im Berggasthof Rellseck einkehren

Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 640 (z.B.: ab Bahnhof Schruns bis Bartholomäberg Kirche) 

Dieser Gipfel erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer eine Affinität zum Klettern hegt, kommt hier auf seine Kosten. Zunächst muss eine kleine Felswand überwunden werden, bevor ein ausgesetzter Trampelpfad auf dem Berggrat entlang bis zum Gipfelkreuz führt. Wohl auch deshalb ist der Zwölferkopf vergleichsweise wenig begangen. Die Bergspitze bietet nur wenig Platz zum Verweilen, weshalb man nach einem Blick auf Bludenz, das Klostertal, den Arlberg und die Rote Wand am besten rasch wieder den Rückweg antritt.

Der Wiesenpfad führt retour bis zur E-Bike-Parkstation. Von dort geht es dann beschwingt, aber mit der nötigen Vorsicht hinab zum Rellseck, wo eine Einkehr in den Berggasthof lockt, bevor man sich wieder auf den Weg macht. Bei der Abfahrt mit dem E-Bike sollte man beachten, dass der Weg sowohl von Wanderern als auch von forst- und landwirtschaftlichen Fahrzeugen regelmäßig benutzt wird.

Alpenfettkraut

Zwischen den schroffen Felsen und blühenden Alpwiesen Vorarlbergs verbirgt sich ein stiller, heimlicher „Jäger“: das sogenannte Alpenfettkraut. Dieses außergewöhnliche Gewächs gehört zu den wenigen heimischen fleischfressenden Pflanzenarten und fasziniert daher besonders. Das Alpenfettkraut wächst bevorzugt in kalkarmen, feuchten Böden – etwa in Mooren, Quellfluren oder an alpinen Bachufern. In Vorarlberg findet man es vor allem in höheren Lagen des Rätikon oder im Bregenzerwald. Die zarten, hellgrünen Blätter der Pflanze liegen flach am Boden und sind mit einer klebrigen Substanz überzogen. Diese dient nicht etwa der Abwehr, sondern dem Fang von kleinen Insekten. Angezogen vom Glanz und dem süßlichen Duft bleiben Fliegen, Mücken und andere Kleintiere an der Oberfläche haften. Die Pflanze scheidet anschließend Verdauungsenzyme aus und nimmt die gelösten Nährstoffe auf – ein ausgesprochen cleverer Trick der Natur, um den Nährstoffmangel im kargen Alpenboden zu kompensieren. Im Frühsommer bringt das Alpenfettkraut zarte, weißlich-gelbe Blüten hervor, die keine Gefahr für Insekten darstellen. Die Blüten befinden sich am Ende eines extralangen Stängels, um zu vermeiden, dass potenzielle Bestäuber an den klebrigen Blättern der Pflanze hängen bleiben. In Vorarlberg steht das Alpenfettkraut übrigens unter Naturschutz.

(Bild: Bergauer Rubina)

Tollen Ausblick genießen
Die Route verläuft zunächst der Bergstraße entlang und zweigt schließlich auf eine Forststraße ab. Am Rellseck angekommen, bietet sich eine kurze Trinkpause an, um den tollen Ausblick in den Walgau zu genießen. Danach geht es über die ansteigende Schotterfahrbahn weiter bis nach Alplegi. Dort befindet sich ein Fahrradständer, wo man das E-Bike parken kann, während man den Aufstieg zu Fuß fortsetzt. Nun hat man noch rund eineinhalb Stunden Wegzeit vor sich.

Auf einem schmalen Wiesenpfad quert man den Berghang. Alle Naturinteressierten werden hier auf ihre Kosten kommen, da zahlreiche verschiedene Wildblumen auf dieser unbewirtschafteten Bergwiese gedeihen – so etwa die Alpen-Anemone (oder Alpen-Kuhschelle), der Clusius-Enzian, der Frühlings-Enzian (oder Schusternagel), die Kugelblume, ein paar späte Krokusse oder der Alpenhelm, um nur einige Vertreter der alpinen Flora aufzuzählen. Vom Weg aus hat man einen traumhaften Ausblick aufs darunterliegende Klostertal.

Wohlverdiente Rast
Der Abzweigung zum Zwölferkopf wird erst auf dem Retourweg gefolgt und so geht es weiter durch niedrig wachsende und aromatisch duftende Latschen-Sträucher sowie über eine Ansammlung großer Felsbrocken bis zum Gipfelkreuz der Davennaspitze. Vorsicht ist geboten, da der Gipfelbereich recht abrupt in den Abgrund übergeht. Das Panorama ist jedenfalls beeindruckend und reicht vom Montafon über den Walgau und dem Klostertal bis zu den mächtigen Bergen des Rätikons. Nach einer wohlverdienten Rast geht es über denselben Pfad retour bis zur Abzweigung Richtung Zwölferkopf.

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