Sparen bei Bildung

SPÖ: „Ein Anschlag auf die Chancengleichheit“

Vorarlberg
06.06.2025 17:00

Das Land Vorarlberg will offenbar in Sachen Schulassistenz Einsparungen vornehmen – und das trotz steigendem Bedarf. Direktoren und Vertreter der Opposition sparen nicht mit Kritik und kündigen Widerstand an. 

Es ist mitunter ein harter Job, als Lehrer in einer Klasse zu stehen. Die Leistungsniveaus bei der Einschulung klaffen teils frappierend weit auseinander, es gibt immer mehr Kinder mit einem besonderen Förderbedarf, von den Folgen der Corona-Pandemie ganz zu schweigen. Um dem inklusiven Gedanken gerecht zu werden, müssen an vielen Schulen bereits zwei Personen im Klassenzimmer stehen, oft ein Pädagoge und eine Assistenzkraft.

Assistenzstunden nicht genehmigt
Doch offenbar plant das Land, bei der Schulassistenz Kürzungen vorzunehmen. Jedenfalls berichten immer mehr Direktoren, dass ihnen die fürs kommende Schuljahr angesuchten Assistenzstunden teils rigoros zusammengestrichen worden wären. So hat etwa die Volksschule Kirchdorf in Lustenau – nach vorausgegangener Evaluierung durch externe Experten – einen Bedarf von 128 Assistenzstunden angemeldet, genehmigt wurden aber nur 60. „Das ist eine Katastrophe für die Kinder und ihre Familien, für die Schulen und Lehrkräfte – und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft“, klagt Christine Bösch-Vetter, Sozialsprecherin der Grünen. Ihr vernichtendes Fazit: „Schwarz-Blau nimmt Kindern ihre Zukunftschancen.“ Per Landtagsantrag wollen die Grünen nun in Erfahrung bringen, wie viele Assistenzstunden für die jeweilige Schulform vorgesehen sind und wie die Landesregierung plant, den etwaigen Wegfall von Stunden auszugleichen.

Zitat Icon

Die schwarz-blaue Landesregierung halbiert die Assistenzstunden für Kinder mit besonderem Förderbedarf an Schulen. Das bedeutet das Ende von Inklusion an Vorarlbergs Schulen.

Christine Bösch-Vetter, Sozialsprecherin der Grünen

Auer kündigt Widerstand an, Schöbi-Fink beruhigt
Auch bei SPÖ-Sozialsprecherin Manuela Auer läuten die Alarmglocken. „Wenn Schulen trotz wachsendem Bedarf weniger Assistenzstunden bekommen, läuft etwas grundlegend falsch.“ Ihr seien etliche Fälle zugetragen worden, in denen zwischen beantragten und tatsächlich genehmigten Assistenzstunden ein eklatantes Missverhältnis bestehe. Die Kürzungen seien ein „Anschlag auf die Chancengleichheit“. Auer kündigte bereits Widerstand an: „Wir werden alles in Bewegung setzen, damit in Vorarlberg kein einziges Kind zurückgelassen wird.“

Ob der heftigen Kritik ist Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) um Kalmierung bemüht: Noch sei nicht endgültig geklärt, wie viele Assistenzstunden an den jeweiligen Standorten vergeben würden. In Summe werde es jedenfalls gleich viele Stunden wie im Schuljahr 2024/25 geben. Angesichts fehlender Mittel sei es aber leider unmöglich, allen Wünschen gerecht zu werden.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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