Schönste Wanderrouten

Zwischen Wald und Weitblick: Tour auf das Renkknie

Vorarlberg
23.05.2025 13:15

Sibratsgfäll ist Teil des Naturparks Nagelfluhkette und verfügt über eine vielseitige Natur- und Kulturlandschaft. Eine abwechslungsreiche Rundwanderung führt auf den Gipfel des Renkknies (1411 Meter).

Das Wetter in Vorarlberg gestaltet sich derzeit sehr abwechslungsreich, Niederschläge und Sonnenstunden gehen beinahe nahtlos ineinander über. Eine schöne Tour, die sich auch zwischen zwei Regengüssen ausgeht, startet in der Ortschaft Sibratsgfäll im Bregenzerwald und führt auf das Renkknie. Sibratsgfäll ist Teil des grenzüberschreitenden Naturparks Nagelfluhkette, der sich durch eine vielfältige Flora und Fauna auszeichnet. Das Gebiet wurde bis ins Mittelalter lediglich als Vorsäß genutzt, war also nicht das ganze Jahr über bewohnt. Erst in der Mitte des 17. Jahrhunderts begannen die Bauern aus der Umgebung dort mit größeren Rodungen. Dazu wurden Tiroler Holzfäller, die sogenannten „Schwozer“, beschäftigt.

Tipps und Infos

Typ: Rundwanderung
Dauer: je nach Variante 1 Stunde 40 Minuten oder zweidreiviertel Stunden
Ausgangspunkt: „Sausteig“ in Sibratsgfäll
Ausrüstung: Wanderschuhe mit guter Profilsohle, dem Wetter angepasste Kleidung, Tagesrucksack mit Getränk und Jause, bei Bedarf Wanderstöcke Einkehrmöglichkeit: in Sibratsgfäll vorhanden Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 860 (z.B.: ab Dornbirn Bhf bis Sibratsgfäll Waldrast)

Deren Einwanderung führte schließlich auch zu einer dauerhaften Besiedelung. Heute leben 466 Einwohner in der Gemeinde, welche vom Tourismus geprägt ist. Ein markantes Ereignis in der jüngeren Geschichte war der Hangrutsch am Rindberg im Mai 1999, bei dem sich eine Fläche von fast zwei Quadratkilometer talwärts bewegte. Um die damaligen Geschehnisse aufzuarbeiten, wurde ein Themenweg mit informativen Stationen errichtet. Die Natur- und Kulturlandschaft rund um Sibratsgfäll bietet zahlreiche Möglichkeiten für sportlich Aktive und Erholungssuchende. Bei Wanderungen ist es jedoch wichtig, auf den markierten Wegen zu bleiben und ausgewiesene Schutzgebiete zu respektieren, um der Tier- und Pflanzenwelt nicht zu schaden.

Eine überaus vielfältige Landschaft entdecken
Startpunkt der heutigen Tour ist beim „Sausteig“ noch vor dem Ortszentrum auf Höhe des Gasthofs Waldrast. Man quert die Straße und folgt dem Wegweiser in Richtung Renkknie in den Wald hinein. Der erste Abschnitt der Wanderung führt im Schatten der Bäume auf einer Forststraße entlang. Dabei passiert man auch eine schöne Moorebene, auf der gerade Wollgras blüht. Danach zweigt man auf einen schmaleren Wanderweg ab, welcher stetig ansteigend verläuft.

Vom Renkknie aus bietet sich ein fantastischer Blick ins Balderschwangertal hinein.
Vom Renkknie aus bietet sich ein fantastischer Blick ins Balderschwangertal hinein. (Bild: Bergauer Rubina)

Die Südhänge von Sibratsgfäll sind besonders vielseitig und bestehen aus sanften, grasbewachsenen Flyschbergen, Bergmischwäldern, Felsen sowie Alpwiesen. Diese naturnahe Landschaft bietet Lebensräume für Gamswild, Rothirsch, Auerhuhn oder den seltenen Dreizehenspecht, um nur einige Beispiele zu nennen. Eine große Tafel entlang der Wanderstrecke informiert über die tierischen Bewohner sowie die Schutzgebiete in der Umgebung. Der Pfad führt nun recht steil ansteigend auf dem Bergrücken entlang, bei einer weiteren Abzweigung wählt man nicht den Weg Richtung Hinterries, sondern geht weiter gerade aus. Schließlich lichten sich die Baumreihen und man gelangt auf das waldfreie Renkknie.

Schlangenknöterich

Der Schlangenknöterich ist auch unter dem Namen Wiesen-Knöterich bekannt und eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Die Pflanze ist in Europa und Teilen Asiens weit verbreitet und bevorzugt feuchte Wiesen, Auen und Waldränder. Besonders auffällig ist ihr dichter, rosafarbener Blütenstand, der sich im späten Frühling bis frühen Sommer über den Wiesen erhebt und zahlreiche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anlockt. Die Bezeichnung „Schlangenknöterich“ rührt von der schlangenartig gewundenen Form des Wurzelstocks her, der in der Volksmedizin eine wichtige Rolle spielte und im Sinne der Signaturlehre bei Schlangenbissen eingesetzt wurde. Aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts wurden die Wurzeln aber auch als Mittel gegen Durchfall, Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie zur Wundheilung verwendet. Botanisch interessant ist die Fähigkeit des Schlangenknöterichs zur Ausbreitung über Rhizome – also unterirdische Ausläufer -, wodurch er sich großflächig in seinem Habitat etablieren kann. In ökologisch gepflegten Wiesen wird der Schlangenknöterich heute wieder bewusst gefördert.

Der Schlangenknöterich.
Der Schlangenknöterich.(Bild: Bergauer Rubina)

Von dort hat man einen tollen Rundblick – besonders auf das lange Balderschwangertal im Norden. Nach einer kurzen Rast kann man entweder über dieselbe Route zurück zum Ausgangspunkt wandern oder man marschiert entlang des Bergkamms zur Hochriesalpe und dann weiter zur Hocheggalpe, ehe es wieder talwärts ins Zentrum von Sibratsgfäll geht. Diese Variante ist entsprechend länger.

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