Österreich darf sich über die ersten zwei French-Open-Titel des Jahres 2025 freuen! Der 17-jährige Maximilian Taucher setzte sich zuerst im Junioren-Finale der Rollstuhl-Asse gegen US-Boy Charlie Cooper glatt mit 6:2, 7:6 (3) durch. Am Nachmittag legte der Youngster dann an der Seite Coopers nach, holte auch den Doppeltitel und sicherte sich damit wie schon 2024 das Double.
Die Finalpartie zwischen dem topgesetzten Vorarlberger, der mit einer Spina Bifida – einer Spaltung der Wirbelsäule – geboren wurde und seit seiner frühesten Kindheit im Rollstuhl sitzt, war zu Beginn von Nervosität auf beiden Seiten geprägt. Einem Break von Taucher ließ Cooper das umgehende Rebreak folgen, ehe der Vorarlberger seinem US-amerikanischen Kontrahenten erneut den Aufschlag zum 2:1 abnehmen konnte.
In der Folge übernahm Taucher, der neben dem Spitzensport beim Hohenemser Familienunternehmen Salzmann Formblechtechnik GmbH eine Lehre zum Bürokaufmann absolviert, aber das Kommando und zog rasch auf 5:1 davon. Bei diesem Spielstand vergab der Erste der Juniorenweltrangliste zwar zwei Satzbälle, bei eigenem Aufschlag blieb er dann allerdings cool und verwertete seine dritte Chance nach 32 Minuten zur 1:0-Satzführung.
Und in Durchgang zwei knüpfte der Vorarlberger, der auch auf dem Monoski großartige Figur macht und früher an Handbike-Bewerben teilgenommen hat, gleich dort an, wo er in Satz eins aufgehört hatte und nahm Cooper den Aufschlag zum 1:0 ab. Allerdings gelang es dem US-Open-Champion von 2024 umgehend auf 1:1 zu stellen. Das dritte Game entwickelte sich dann zu einem elfminütigen „Monster-Game“ – mit dem besseren Ende für Taucher, der einen Breakball abwehren und mit seinem sechsten Spielball schließlich auf 2:1 stellen konnte.
Cooper gibt sich nicht geschlagen
Eine vermeintliche Vorentscheidung, denn Taucher machte es im vierten Spiel besser, wehrte vier Breakbälle Coopers ab, ehe er seine erste Chance zum 3:1 verwerten konnte. Doch der Amerikaner bewies Kampfgeist und schaffte das Rebreak zum 4:4. Dem Ländle-Teenager, der in Roland Garros von seinen Coaches Maximilian Forer und Mike Burtscher, sowie Papa Alexander begleitet wird, gelang zwar umgehend das erneute Break, das Cooper allerdings wieder ausgleichen konnte – 5:5! Als der US-Boy sein Service dann relativ locker zum 6:5 durchgebracht hatte und Taucher bei eigenem Aufschlag bereits 0:30 zurücklag, drohte die Partie kurz zu kippen. Doch Taucher behielt die Nerven und stellte mit seinem zweiten Spielball auf 6:6 – Tiebreak!
Klare Sache im Tiebreak
Dort erwischte Vorarlbergs Sportler mit Behinderung der Jahre 2023, 2024 und 2025 den besseren Start und zog rasch auf 4:1 davon. Cooper verkürzte zwar nochmals auf 3:4, nach einer Gesamtspielzeit von 97 Minuten verwertete der ÖTV-Youngster aber seinen ersten Matchball zum 6:2, 7:6 (3)-Erfolg, mit der auch seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnte.
Zweiten Titel am Nachmittag fixiert
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es für den Hohenemser dann am Nachmittag im Doppelfinale weiter. Da traf er, ausgerechnet an der Seite seines Einzelfinalgegners Charlie Cooper, auf die Paarung Luiz Calixto/Alexander Lantermann (Bra/Bel). Anfangs waren Taucher und Cooper die Anstrengungen ihrer Einzelpartie noch anzumerken, geriet man 1:3 in Rückstand, doch das Duo kämpfte sich zurück und konnte dank eines Breaks zum 6:4 Satz eins nach 37 Spielminuten für sich entscheiden.
Damit war der Widerstand ihrer Gegner gebrochen – im zweiten Durchgang ließen Taucher/Cooper ihren Gegnern kein einziges Game mehr und sicherten sich mit 6:4, 6:0 den French-Open-Titel. „Die French Open sind eines der größten Turniere und Sand ist mein Lieblingsbelag, insofern bin ich schon sehr stolz und es ist etwas sehr Spezielles für mich“, gestand ein sichtlich stolzer Taucher im Anschluss.“
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