Wie reagiert die EU?

US-Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppelt

Außenpolitik
04.06.2025 06:29

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdopplung der Einfuhrzölle von 25 auf 50 Prozent auf Stahl und Aluminium ist um Mitternacht (Ortszeit; 06.01 Uhr MESZ) in Kraft getreten. 

Trump will damit nach eigenen Angaben Handelsungleichgewichte korrigieren und die heimische Industrie stärken. Ausgenommen sind Stahl- und Aluminiumimporte aus Großbritannien, für die weiter ein Satz von 25 Prozent gilt. Hintergrund ist ein Handelspakt, den die USA mit den Briten geschlossen haben.

Ökonomen erwarten spürbare Auswirkungen für Verbraucher – etwa beim Kauf von Autos, Küchengeräten oder Konserven.

Donald Trump hat bereits zahlreiche Zölle verhängt oder angedroht, um aus seiner Sicht vorteilhaftere Handelsvereinbarungen zu erzwingen. Einige davon wurden juristisch angefochten – die neuen Abgaben auf Stahl und Aluminium sind davon aber nicht betroffen.
Donald Trump hat bereits zahlreiche Zölle verhängt oder angedroht, um aus seiner Sicht vorteilhaftere Handelsvereinbarungen zu erzwingen. Einige davon wurden juristisch angefochten – die neuen Abgaben auf Stahl und Aluminium sind davon aber nicht betroffen. (Bild: Amarinj - stock.adobe.com)

Unklar ist bisher, wie die EU reagieren wird. Die EU-Kommission hatte Trumps Ankündigung am Wochenende scharf kritisiert und eine Reaktion noch vor dem Sommer angedroht. Als Affront wird das Vorgehen vor allem wegen der zuletzt intensivierten Verhandlungen um eine Beilegung des Handelsstreits gewertet.

Fakten

  • Die USA waren Stand 2024 nach der EU der weltweit größte Stahlimporteur. Wichtigste Herkunftsländer sind laut US-Regierung Kanada, Brasilien und Mexiko – unter den zehn größten Exporteuren in die USA ist auch Deutschland.
  • Nach Angaben des deutschen Branchenverbands Wirtschaftsvereinigung Stahl sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie.
  • Aluminium beziehen die USA vor allem aus Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und Südkorea.

Gegenzölle möglich
Sollte Trump bei den verdoppelten Zöllen bleiben, könnte die EU kurzfristig Gegenzölle verhängen. Die Mitgliedstaaten hatten bereits im April den Weg dafür freigemacht.

Zusätzliche Abgaben könnten unter anderem US-Produkte wie Jeans, Motorräder, Rindfleisch oder Zitrusfrüchte treffen. Auch Maßnahmen auf Industrie- und Agrargüter wie Autos, Süßkartoffeln und Whiskey werden erwogen.

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