Kassa war geschlossen

So tricksten Sonnenanbeter die Freibad-Sperre aus

Oberösterreich
04.06.2025 11:20

Wenn der Bürger baden will, findet er auch einen Weg: Die Freizeitoase in Ried im Innkreis in Oberösterreich blieb trotz sommerlicher Temperaturen geschlossen. Weil der Zutritt mit nicht personalisierten Chips aber möglich war, wurde damit auch im großen Stil getrickst. 

Strahlend blauer Himmel, sommerliche Temperaturen – in vielen Freibädern wurde am Dienstagnachmittag nach Lust und Laune geplanscht. In Ried blieben die Pforten der Freizeitoase allerdings zu und sorgten für viele enttäuschte Gesichter, wie ein ortskundiger Besucher, der aber anonym bleiben will, im Telefonat mit der „Krone“ schildert.

„Ich habe einen ,Mordsfrust‘. Ich habe Verständnis dafür, dass wegen der hohen Kosten die Freibadsaison später angefangen hat. Irgendwie kann ich auch verstehen, dass die Eintrittspreise angehoben wurden. Jetzt ist aber Schluss mit lustig. Es war kein einziger Mitarbeiter da, der mir sagen konnte, warum das Bad geschlossen hat. Es wurde auch kein Zettel aufgehängt und auf der Gemeinde erhielt ich auch keine Auskunft“, ärgerte und wunderte sich der Anrufer zugleich. Denn im Laufe des Nachmittags herrschte in den Becken und auf den Liegeflächen dann plötzlich doch noch reges Treiben.

Wer eine Chipkarte hat, konnte im Rieder Bad den Sommerbeginn genießen.
Wer eine Chipkarte hat, konnte im Rieder Bad den Sommerbeginn genießen.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Mit dem Chip gibt‘s keine Grenzen
Wer sich zusätzlich zur Saisonkarte einen Chip um 30 Euro besorgt hat, kann jederzeit die Eingangsschranken passieren und das Rieder Freibad in vollen Zügen genießen. Nachdem dieses Zutrittssystem nicht personalisiert ist und an der Kassa am Dienstag auch niemand kontrollierte, wurde mit den „Plastikkarten“ getrickst – sprich: Sie wurden weitergereicht.

„Müssen uns finanziell nach der Decke strecken“
Dem für die Bäder zuständigen ÖVP-Stadtrat Josef Heißbauer waren die Beschwerden über die geschlossenen Freibadpforten am späten Nachmittag zunächst nicht bekannt. Er musste sich auch über die genauen Regelungen informieren. Nach kurzer Rücksprache ließ er wissen: „Das Freibad hatte geschlossen, weil es am Vormittag geregnet hat. Diese Regelung wurde klar kommuniziert und ist Teil des Gesamtkonzepts für die Bäder. Wir müssen uns eben finanziell nach der Decke strecken.“

Zu den Tricksereien mit den Zutrittschips sagt er: „Davon habe ich noch nicht gehört. Es ist aber klar, dass es sich nicht um eine 100-prozentige Lösung handelt. Wir müssen auf die Kosten achten. Grundsätzlich dürfen die Chips aber nicht weitergegeben werden.“

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