„Ehrliche Maklerin“

Grüne Baerbock (44) auf Top-Posten der UN gewählt

Außenpolitik
02.06.2025 16:56

Die deutsche Ex-Außenministerin Annalena Baerbock hat einen neuen Job: Die 44-Jährige wurde am Montagnachmittag zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt.

 

Bei der Wahl in New York erhielt Baerbock 167 der 174 abgegebenen Stimmen im größten Gremium der Vereinten Nationen. Im Plenum sind 193 UN-Mitgliedsländer vertreten. Baerbocks offizielle Amtseinführung ist für den 9. September geplant, kurz vor der Generaldebatte der UN-Vollversammlung mit Staatsgästen aus aller Welt. Auf Antrag eines Mitgliedsstaates fand die Wahl geheim statt. Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass es sich bei dem Land um Russland handle. 

„Better togehter“
 Die 44-Jährige äußerte sich dankbar über ihre Wahl und sagte, sie wolle „ehrliche Maklerin“ für die Vollversammlung sein. Sie sei erst die fünfte Frau auf dem Posten, erklärte Baerbock. Zugleich betonte die frühere Außenministerin, wie wichtig sei, dass Frauen „einen Platz am Tisch“ hätten. Ihr Motto: „Better together“ („Zusammen besser“).

Nominierung sorgte im Vorfeld für Kritik
Baerbock war die einzige Kandidatin, ihre Wahl galt daher als Formsache. Dennoch entfielen bei der Wahl sieben Stimmen auf die deutsche Diplomatin Helga Schmid, die ursprünglich von Berlin hätte nominiert werden sollen. Die Nominierung Baerbocks durch die scheidende rot-grüne deutsche Regierung war äußerst umstritten gewesen, auch international traf sie auf Kritik. Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, etwa hatte es als „Unverschämtheit“ bezeichnet, „die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen“.

(Bild: AP/Richard Drew)

Baerbock von Ehemann getrennt
Baerbock hatte die deutschen Grünen 2021 als erste Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf geführt. Im November gaben sie und ihr Ehemann Daniel Holefleisch ihre Trennung bekannt. Baerbock hat zwei Töchter im Schulalter. Die Kinder sind mit Baerbock nach New York übersiedelt und besuchen dort die Schule.

Fraktionsamt im Bundestag abgelehnt
Anfang März hatte Baerbock abgelehnt, eine Führungsrolle in der Grünen-Bundestagsfraktion zu übernehmen. Dies teilte die 44-Jährige der Fraktion in einem Brief mit. Sie habe sich „aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben“, hieß es darin. Es sei jedoch „kein Abschied“. Einige Tage später wurde dann ihre UN-Nominierung bekannt.

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