Zukunftsplan abgenickt

Vorarlberg Milch: Weichen für Übernahme gestellt

Wirtschaft
27.05.2025 10:05

Auf der Generalversammlung der Vorarlberg Milch am Montagabend in Hohenems trafen die Genossenschaftsmitglieder eine richtungsweisende Entscheidung: Mit großer Mehrheit stimmten sie dem vorgelegten Zukunftsplan zu, der eine Partnerschaft mit der niederösterreichischen Großmolkerei NÖM beinhaltet. Jetzt muss nur noch die Bundeswettbewerbsbehörde zustimmen. 

Bei der Generalversammlung in der Otten Gravour in Hohenems stand als wichtigster Punkt die Entscheidung über den ausgearbeiteten und in den vergangenen Wochen präsentierten Zukunftsplan auf der Tagesordnung. Dieser sieht als einen wesentlichen Eckpunkt eine Zusammenarbeit mit bzw. eine Beteiligung beim führenden österreichischen Milchverarbeitungsbetrieb, der NÖM AG aus Baden bei Wien, vor. Der entsprechende Antrag wurde mit 96,47 Prozent angenommen. „Diese Kooperation ist die Basis für eine positive weitere Entwicklung unserer Genossenschaft. Wir sind sehr froh, dass unsere Mitglieder die große Chance erkannt haben und unserem Vorschlag so klar gefolgt sind“, freuten sich Obmann Robert Spiegel und Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Sieber. Mit dem Beschluss sichern sich die Landwirte auch ab 1. Juni 2025 einen um rund 5 Cent höheren Milchpreis (bei GVO-freier Milch).

Genossenschaftsmodell bleibt erhalten
Konkret und vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde beinhaltet die Vereinbarung eine direkte Beteiligung der Vorarlberg Milch in Höhe von drei Prozent an der NÖM AG. Der Produktionsbetrieb in Feldkirch wird in ein eigenständiges Unternehmen, die Vorarlberg Milch GmbH, eingebracht. Diese wiederum wird als Teil der NÖM AG den operativen Betrieb am Standort weiter fortführen. Im Zuge der Neuaufstellung erhält die Vorarlberg Milch einen von neun Sitzen im Aufsichtsrat der NÖM AG und damit eine starke Stimme in diesem wichtigen Entscheidungsgremium. MGN-Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer gratulierte zur getroffenen Entscheidung: „Vorarlbergs Milchwirtschaft bleibt also wie wir genossenschaftlich organisiert, um ihre gemeinsamen Interessen zu vertreten. Sie folgt unserem schon etablierten und guten Modell bei der MGN, der Milchgenossenschaft Niederösterreich. Wir sind ebenfalls eine Genossenschaft von insgesamt 2200 Milchbäuerinnen und -bauern, die ihre Milch an die NÖM AG liefern und mit rund 35 Prozent an dieser beteiligt sind.“

Feldkirch als Käsekompetenzzentrum
„Alle Beteiligten werden dabei profitieren“, betont auch NÖM-Vorstand Josef Simon und ergänzt: „Der Standort Feldkirch hat eine sehr hohe Kompetenz bei der Herstellung von Hart- und Schnittkäse und soll zu unserem Kompetenzzentrum in diesem Bereich werden. Für die NÖM AG wird Feldkirch zudem zu einem Brückenkopf in Richtung des wichtigen Absatzmarktes Italien.“

Für die Konsumentinnen und Konsumenten wiederum ändert sich nichts. Auch weiterhin wird unter der Marke „Ländle Milch“ die bekannte und gleichsam beliebte Produktpalette in den heimischen Regalen angeboten werden.

Geschäftsführer Raimund Wachter verlässt die Molkerei
Nach 29 Jahren gab der langjährige Geschäftsführer Raimund Wachter auf der Generalversammlung bekannt, die Vorarlberg Milch zu verlassen. Für einen geordneten und erfolgreichen Abschluss der Transaktion mit der NÖM AG und des Strategieprozesses, den er maßgeblich mitgetragen und gestaltet hat, wird er jedoch dem Unternehmen in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben. 

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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