Trinkgeld befreien. Immer mehr Wirtshäuser sperren für immer zu. Oder nur noch an wenigen Tagen in der Woche auf. Am Land schaffen fast nur noch jene Betriebe halbwegs passable Öffnungszeiten inklusive Wochenendbetrieb, in denen die ganze Familie mitarbeitet. In den Städten vor allem jene kleinen Beisln, in denen der Chef oder die Chefin allein den Laden schupft. Das Problem kennen wir: In der Küche, in der Gaststube – überall fehlt es an Personal. Das versteht man zu einem gewissen Grad; flexible Arbeitszeiten, Dienste am Abend und an Wochenenden – all das ist nicht besonders partnerschafts-, nicht wirklich familienfreundlich. Die Bezahlung macht den Job in den meisten Fällen auch nicht wirklich attraktiv. Aber da war ja immerhin noch das Trinkgeld, mit dem das Gehalt ordentlich aufgefettet wurde! Freilich nicht dann, wenn Finanz und Sozialversicherung danach greifen. „Ein Bürokratiemonster für die Betriebe, ein behördlich orchestriertes Demotivationswerkzeug für die Mitarbeiter“, wettert der Wirtesprecher. Die „Krone“ hat schon mehrfach über den behördlichen Griff nach dem Trinkgeld berichtet. Nun springt auch die Politik zunehmend auf das Thema auf. So macht sich die niederösterreichische ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gleich für eine komplette Befreiung des Trinkgelds in der Gastronomie von Steuern und Abgaben stark und erntet bei ihrem burgenländischen SPÖ-Amtskollegen Hans Peter Doskozil volle Unterstützung. Beide appellieren an die Bundesregierung, hier Schritte zu setzen. Wir werden sehen, wie sehr die ÖVP-SPÖ-Regierung auf ihre Landeshauptleute hört.
Frommer Wunsch. Die Geschwister zweier israelischer Hamas-Geiseln besuchen dieser Tage Österreich und würden, wie die „Krone“ am Sonntag berichtet hat, gerne mit Song-Contest-Gewinner JJ alias Johannes Pietsch nach dessen umstrittenen Aussagen rund um den Gaza-Konflikt zusammentreffen. Doch dieser kneift bisher, bleibt auf Tauchstation. Da läuft in der Krisenbewältigung fast alles schief, womit sich auch Claus Pándi in seinem Kommentar in der Montags-„Krone“ befasst. Er schreibt vom „politisch mutmaßlich unbedarften und vom ORF nachlässig betreuten Song-Contest-Sieger JJ“, aber vor allem von „diversen Halbberühmtheiten aus der Politik“, die nun ihre Chance witterten, „Kapital aus der Affäre zu schlagen“. Um ihnen auszurichten: „Ach wie schön wäre es, könnte die Politik bloß einmal so lange schweigen, bis sie Kluges zu sagen hätte.“ Was kann man dazu sagen? Ein frommer Wunsch, der gewiss nicht in Erfüllung geht…
Kommen Sie gut durch den Montag!
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