Auch nach 36 Jahren auf der Bühne ist für Die Fantastischen Vier das erste Konzert eines Jahres etwas ganz Besonderes. Deshalb ist die Vorfreude der vier Hip-Hop-Pioniere auf das von der „Krone“ präsentierte „Gmunden rockt“ (vom kommenden Donnerstag bis Sonntag) riesig. Thomas D verrät, dass er „richtig Bock“ hat.
„Krone“: Hand auf’s Herz, kennen Sie Gmunden?
Thomas D: Gmunden? Das klingt fremd. Ich glaube nicht, dass wir jemals dort gespielt haben. Aber um ehrlich zu sein, erst ab dem zehnten Konzert merke ich mir einen Ort, wo wir aufgetreten sind. Wenn von uns jemand Gmunden kennen könnte, dann am ehesten noch Smudo. Sein Hobby ist das Fliegen, und mit seinem Flugzeug kommt er schon ziemlich viel herum.
Okay, dann helfen wir Ihnen ein wenig. Gmunden liegt im Salzkammergut, es leben rund 13.000 Menschen in der Stadt, und die Bühne befindet sich am Rathausplatz direkt am Traunsee mit einem tollen Blick auf den 1961 Meter hohen Traunstein.
Da bekomme ich richtig Bock auf live und hoffe, dass die ganze Stadt kommt und auch alle anderen Leute aus den Nachbarorten. Ich bin mir sicher, die Stimmung wird fantastisch. Wir freuen uns auf jeden Fall riesig auf unser erstes Konzert des Jahres. Das ist immer etwas ganz Besonderes. Vor dem ersten Auftritt hast du immer das Gefühl, dass du alles vergessen hast. Es ist aber wie mit dem Fahrradfahren: Einmal gelernt, verlernst du es nie.
Wie bereiten Sie sich auf „Gmunden rockt“ vor? Besonders im Hinblick darauf, dass Sie in Österreich spielen?
In Österreich werden wir noch mehr gefeiert als in Deutschland. Das hat wohl auch damit zu tun, dass wir in Österreich als internationale Stars gesehen werden. Die Leute flippen deshalb noch mehr aus. Die Stimmung ist spitze. Wir wissen, dass wir deshalb alle unsere bekannten Hits bringen müssen, selbstverständlich planen wir aber auch einige Songs von der neuen Platte.
Gmunden ist das erste Konzert des Jahres. Darauf freue ich mich ganz besonders. Es wird ein dickes Ding.
Thomas D vor dem Premieren-Auftritt 2025
In Gmunden wird sehr viel im Dialekt gesprochen. Wird es von Ihnen auch ein paar Sätze auf Oberösterreichisch geben?
Den Part, im Dialekt zu sprechen, übernimmt bei uns immer der Smudo. Er macht sich damit aber nicht immer Freunde. Wir bleiben deshalb lieber bei Hochdeutsch, das ist für alle verständlich.
Wie schaut es mit dem für das Salzkammergut bekannten Jodeln aus?
Auch das ist wieder ein Fall für den Smudo. Er wollte schon immer einen Jodelsong machen, vielleicht passt es ja diesmal für das Konzert in Gmunden.
Wie geht es Ihnen mit österreichischen Musikern? Wen kennen Sie, wer hat Sie womöglich sogar in Ihrem Schaffen inspiriert?
Mir fallen spontan, Falco, DÖF, EAV oder Rainhard Fendrich ein. Ich habe aber den größten Respekt vor Falco. Er war eine Offenbarung. Er hat uns auch einmal gelobt und war neidisch, dass wir vier Leute sind. Auch wenn er seine Musik nicht als Rap definiert hat, war er für mich einer der ersten Rapper. Seine Kombination von deutschen und englischen Texten war einzigartig. Dazu kommt, dass er solo aufgetreten ist. Er musste die ganze Last auf seinem Buckel tragen. Wir teilen uns das auf.
In Österreich werden wir noch mehr gefeiert als in Deutschland. Die Leute flippen bei den Konzerten richtig aus.
Thomas D über Konzerte in Österreich
Welche Musik hören die Fanta 4 sonst so?
Vieles, aber kaum deutschen Hip-Hop. Denn wenn mir ein Lied gut gefällt, habe ich das Gefühl, dass uns jemand unsere Idee geklaut hat. Etwas nachzumachen, ist überhaupt nicht unser Ding. Mein Motto ist immer: Mache was du fühlst, sei keine Kopie.
Welche Ratschläge würden Sie jungen Leuten geben, die Musiker werden wollen?
„Go for it. Lasse dich von niemandem aufhalten, deinen Traum zu leben. Wegen des Geldes brauchst du es nicht machen. Für uns war eigentlich immer klar, dass wir Stars werden wollen. Hätten wir uns am Anfang schon einen Plan B und Plan C überlegt, wäre es nichts geworden. Der Weg zurück darf keine Option sein. Du wirst schon merken, wenn es nicht geht. Dann kannst du dir noch immer etwas überlegen.
Thomas D, eigentlich Thomas Dürr, wurde am 30. Dezember 1968 in Stuttgart geboren. Er ist Mitglied der deutschen Hip-Hop-Gruppe „Die Fantastischen Vier“, die 1989 gegründet wurde und im selben Jahr ihren ersten Auftritt hatte. Die Fantastischen Vier haben elf Studioalben veröffentlicht. Ihr erstes Album „Jetzt geht’s ab“ erschien 1991. Ihr aktuellstes Album „Long Player“ wurde 2024 veröffentlicht. Thomas D tritt auch als Solo-Künstler auf.
Und was würden Sie einem Jugendlichen raten, wenn er oder sie Hip-Hopper werden möchte?
Das Gleiche. Sei anders als die anderen. Mache Musik die einzigartig ist.
Das war bei Ihnen vor fast vier Jahrzehnten auch der Fall. Sie zählen zu den Pionieren des deutschen Hip-Hop und Rap. Jetzt stehen Sie seit 36 Jahren auf der Bühne, füllen Hallen und Stadien und am Donnerstag den Rathausplatz in Gmunden. Wie sehr brennt das Feuer?
Je älter ich werde, umso mehr weiß ich das alles zu schätzen. Das Konzert in Gmunden am kommenden Donnerstag wird bestimmt ein dickes Ding. Wir freuen uns richtig auf die Bühne nach der längeren Pause. Ich freue mich auch auf die Top-Kulisse und das feierlaunige Publikum. Wer uns noch nie gesehen hat, der sollte auf jeden Fall kommen.
Thomas D von den Fantastischen Vier blickt dem Konzert in Gmunden freudig entgegen .Seit 36 Jahren bespielen die Hip-Hopper von Fanta4 die Bühne. Am kommenden Donnerstag treten sie beim Vier-Tage-Festival „Gmunden rockt“ auf.
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