Bis heute leiden viele Menschen unter den Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion. Die Erkrankung wird mittlerweile besser verstanden. So hat eine Studie der MedUni Wien jetzt herausgefunden, dass Patientinnen und Patienten veränderte Entzündungsmaker und eine gestörte Darmbarriere haben.
Das könnte dazu beitragen, postvirale Fatigue zu entwickeln, teilte das Forschungsteam unter der Leitung von Immunologin Eva Untersmayr-Elsenhuber mit. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten den Verlauf von Covid-19-Infektionen sowie gastrointestinale Beschwerden vor, während und nach der Infektion. Das Ergebnis: Wer vor einer Covid-19-Erkrankung Magen-Darm-Beschwerden hatte, hat ein höheres Risiko, PCS-Fatigue zu entwickeln.
Gleichzeitig wurden auffällige Veränderungen bei bestimmten Biomarkern festgestellt, die auf eine veränderte Immunaktivierung und eine reduzierte Darmbarriere hindeuten. Es zeigten sich erhöhte IL-6-Spiegel, die als Marker für systemische Entzündungsreaktionen gelten. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine SARS-CoV-2-Infektion langfristige Auswirkungen auf das Immunsystem und die Darmgesundheit haben kann, die zur Entstehung von PCS beitragen“, sagte Untersmayr-Elsenhuber.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine SARS-CoV-2-Infektion langfristige Auswirkungen auf das Immunsystem und die Darmgesundheit haben kann, die zur Entstehung von PCS beitragen.
Immunologin Eva Untersmayr-Elsenhuber
„Besonders spannend ist, dass unsere Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer vor der Infektion überwiegend jung und gesund waren. Selbst die Covid-Erkrankung verlief meist nur mild oder sogar asymptomatisch. Ein Unterschied waren die häufiger berichteten Magen-Darm-Beschwerden in der Gruppe, die postvirale Fatigue entwickelte“, ergänzte Studienautorin Johanna Rohrhofer. Die Überwachung von gastrointestinalen Symptomen und Biomarkern kann laut dem Forschungsteam helfen, Risikopatientinnen und Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren.
Als Post-Covid-Syndrom oder PCS werden die Langzeitschäden der Infektionskrankheit Covid-19 bezeichnet. Damit sind Symptome gemeint, die zwölf Wochen nach Erkrankungsbeginn erneut oder erstmals auftreten und nicht durch andere Ursachen erklärbar sind. Zudem müssen sie mindestens zwei Monate andauern. Fatigue ist ein medizinischer Fachbegriff, mit dem eine krankhafte Schwäche bezeichnet wird.
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