Donald Trump will seine umstrittene Migrationspolitik verfilmen lassen. Mögliche Einwanderer sollen vor laufenden Kameras um eine beschleunigte Einwanderung konkurrieren. Entsprechende Pläne liegen vor ...
Das US-Heimatschutzministerium prüft nach übereinstimmenden Medienberichten die Beteiligung an einer möglichen Reality-TV-Show. In dem Format sollen Migranten bloßgestellt werden, indem sie um die Einbürgerung betteln, betonen Kritiker. Ministeriumssprecherin Tricia McLaughlin erklärte, das Konzept befinde sich in einer frühen Prüfphase.
Den Berichten zufolge hatte ein Produzent das Konzept bereits in den vergangenen Jahren mehrfach beim Heimatschutzministerium vorgestellt – auch schon unter dem früheren US-Präsidenten Barack Obama.
Kein „Tribute von Panem“ für Einwanderer
Das Format sieht demnach Wettbewerbe rund um amerikanische Geschichte, kulturelle Eigenheiten und zivilgesellschaftliches Wissen vor. Arbeitstitel: „The American“. Rob Worsoff – ein kanadischer Einwanderer, der bereits an anderen Reality-Formaten mitgewirkt hat – betonte gegenüber dem „Wall Street Journal“, es handle sich aber nicht um „Die Tribute von Panem“ für Einwanderer. Ihm zufolge richtet sich das Format an Menschen, die bereits einen Platz im US-Einwanderungssystem haben und als geeignete Kandidaten für die Staatsbürgerschaft gelten.
Ministeriumssprecherin McLaughlin äußerte sich laut „New York Times“ wohlwollend zu dem Konzept: Es handle sich um ein „Feiern dessen, was es bedeutet, Amerikaner zu sein, und welches Privileg es ist, die US-Staatsbürgerschaft zu haben“, sagte sie demnach. Man sei offen für „unkonventionelle Vorschläge“.
Einen Bericht der britischen „Daily Mail“, wonach Heimatschutzministerin Kristi Noem das Projekt unterstütze, wies das Ministerium indes scharf zurück. Noem habe es weder gebilligt noch überhaupt zur Prüfung vorgelegt bekommen, hieß es in einer Stellungnahme. Das Ministerium erhalte jährlich Hunderte TV-Anfragen, die alle einem standardisierten Prüfverfahren unterlägen.
Trump-Ministerin ist heftig umstritten
Noem steht an der Spitze des Heimatschutzministeriums wie kaum ein anderes Regierungsmitglied für den harten Kurs in der US-Migrationspolitik unter Präsident Trump. Bürgerrechtsorganisationen werfen der Regierung vor, mit Abschiebungen – unter anderem in ein Hochsicherheitsgefängnis in El Salvador – grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen.
Für Kritik sorgte insbesondere ein Besuch der Ministerin in dem Gefängnis: Noem posierte vor Inhaftierten, die hinter Gittern zu sehen waren. Immer wieder setzt sie auf solch medienwirksame Auftritte – etwa zu Pferd, in Cowboy-Montur, an der Südgrenze zu Mexiko.
Eine staatlich begleitete Wettbewerbsshow würde sich in den politischen Stil der Trump-Regierung einfügen, wo Politik und Entertainment vielfach ineinandergreifen. Der Immobilienunternehmer Trump wurde einst durch die Reality-Show „The Apprentice“ in den USA bekannt.
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