Das Land Tirol möchte die Verbreitung von Schädlingen verhindern. Forstdirektor Josef Fuchs erklärt dazu die genauen Maßnahmen. Im Vorjahr war der Borkenkäfer für 770.000 Kubikmeter Schadholz verantwortlich.
Heftige Unwetter hielten im Vorjahr im Sommer die Einsatzkräfte in Tirol auf Trab. Und sie sorgten für jede Menge Windwurf in den Wäldern. Nun steht wieder der Borkenkäfer vor der Türe. Laut LHStv Josef Geisler (ÖVP) ist der kleine Schädling „eine ernstzunehmende Bedrohung. Deshalb ergreifen wir weiterhin gezielte Maßnahmen, um die Verbreitung bestmöglich einzudämmen“.
Diese neuen Käfer bringen nicht nur einzelne Bäume zum Absterben, sondern können ganze Bestände vernichten.
Landesforstdirektor Josef Fuchs
Ein Käferpaar zeugt 30.000 Junge
Wie wichtig das ist, zeigt folgendes Rechenbeispiel. Ein einziges Borkenkäferpaar kann in nur einem Jahr 30.000 Jungkäfer produzieren. „Diese neuen Käfer bringen nicht nur einzelne Bäume zum Absterben, sondern können ganze Bestände vernichten“, sagt Landesforstdirektor Josef Fuchs. Und wie sehen die Maßnahmen konkret aus? Fuchs dazu: „Wir haben in allen Gemeinden Borkenkäferfallen verteilt, die uns helfen, ein genaues Bild der Vermehrung zu bekommen.“
Fangbäume als Falle
Unter der Falle versteht der Landesforstdirektor sogenannte Fangbäume. Heißt konkret: „Wir schneiden frische Bäume, um den Käfer gezielt zum Einbohren zu bringen. Sobald er eindringt, können wir die Entwicklung genau beobachten. Wenn wir feststellen, dass der Fangbaum voll besiedelt ist, entfernen wir die Bäume samt Käfer rechtzeitig vor dem erneuten Ausflug und können so die weitere Verbreitung effektiv eindämmen“, erklärt Josef Fuchs.
Der Borkenkäfer ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Deshalb ergreifen wir weiterhin gezielte Maßnahmen, um die Verbreitung bestmöglich einzudämmen.
LHStv Josef Geisler
Bild: Birbaumer Christof
770.000 Kubikmeter an Schadholz im Vorjahr
Abschließend noch die Bilanz zum Vorjahr: Die Schadholzmenge durch den Borkenkäfer belief sich auf stolze 770.000 Kubikmeter. Im Vergleich zu den Jahren davor sei dies „eine deutliche Verbesserung“. Durch die hohen Temperaturen konnten sich die kleinen Schädlinge in Lagen bis 800 Meter Seehöhe in einigen Regionen Tirols über drei Generationen hinweg entwickeln.
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