Tausende evakuiert

Vier Todesopfer bei Flutkatastrophe in Colorado

Ausland
14.09.2013 10:42
Nach einem Rekordregen haben flutartige Überschwemmungen im US-Bundesstaat Colorado vier Menschen das Leben gekostet und Tausende zur Flucht gezwungen. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos und auch Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen. Ganze Dörfer in der Bergregion Front Range wurden abgeschnitten. Rund 4.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

Bei dem schwersten Unwetter seit 1919 vermeldeten die Einsatzkräfte bereits am Freitag zwei Todesopfer. In der Nacht auf Samstag wurde im Bezirk Boulder im Nordosten des Staates zudem die Leiche einer Frau gefunden, die von den Wassermassen beim Verlassen ihres Autos fortgespült worden sei, berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf die Polizei. Ihr Begleiter war zuvor ebenfalls tot gefunden worden. Rund 80 Menschen wurden außerdem in der Gegend als vermisst gemeldet.

US-Präsident Barack Obama rief für die Region den Notstand aus und sagte den Flutopfern Katastrophenhilfe zu. Das Wasser breitete sich von den Bergen in Richtung einiger Großstädte aus, darunter Colorado Springs, Denver, Fort Collins und Aurora. Besonders stark war Boulder betroffen. Dort wurden mehrere Dämme überflutet, die Wassermassen unterspülten ganze Straßen. Die rund 2.000 Einwohner zählende Gemeinde Lyons musste vollständig evakuiert werden. Hunderte Menschen verbrachten die Nacht auf Freitag in Notunterkünften.

Wetter verhinderte Hubschrauberstarts
Mit Schlauchbooten und Einsatzfahrzeugen versuchten Retter, gestrandete Menschen in Sicherheit zu bringen. Hubschrauber konnten wegen schlechter Witterungsbedingungen lange Zeit nicht starten. Rund 100 Helfer der US-Nationalgarde waren mit 21 Fahrzeugen im Einsatz, sagte ein Mitglied der Garde bei CNN.

So starken Regen, der so lange andauere, hätten sie noch nie erlebt, sagten Einwohner, die in höher gelegene Gegenden flüchten und in Notunterkünften übernachten mussten. "Es gibt keinen Weg in die Stadt, keinen Weg aus der Stadt, im Prinzip sitzen wir auf einer Insel", sagte ein 37-Jähriger aus dem Ort Lyons dem Sender Fox News. Etliche Straßen wurden gesperrt. Die dunkelbraunen Wassermassen seien fast wie "flüssiger Zement", sagte Colorados Gouverneur John Hickenlooper laut einem CNN-Bericht. Die Menschen sollten "außerordentlich vorsichtig" sein und den überschwemmten Straßen nach Möglichkeit fern bleiben.

Weitere Todesopfer nicht ausgeschlossen
Es sei möglich, dass nach Abklingen der Regenfälle weitere Opfer gefunden würden, sagte der Gemeindesheriff Joe Pelle dem Sender NBC News am Freitag. Er rief die Menschen dringend dazu auf, nicht auf die Straßen zu gehen, sondern in geschützten Räumen zu bleiben. Mehrere Hundert Studenten wurden in Sicherheit gebracht, nachdem ihr Campus in Boulder überschwemmt wurde. Die Hochschule sagte sämtliche Vorlesungen für den Rest der Woche ab.

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