Expertenrat:

Was zu tun ist, wenn Sie ein Wildtier finden

Tierecke
11.09.2013 12:03
Der Herbst naht, die Temperaturen sinken und immer mehr Tierfreunde melden sich bei Experten, weil sie ein scheinbar verwaistes oder schwaches Wildtier gefunden haben. Wie man in einem solchen Fall richtig handelt, erfahren Sie hier.

Aufmerksame Finder haben bereits die ersten Igelbabys in die Pfotenhilfe Lochen in Oberösterreich gebracht, um diese vor dem Erfrierungstod im Winter zu bewahren. Zu bedenken ist allerdings, dass Igel zwischen August und September Nachwuchs haben und die Kleinen an und für sich noch genügend Zeit haben, um sich für den Winter reichlich Fettreserven anzufressen. Um sich über die stacheligen Findlinge Sorgen zu machen, ist es somit noch etwas zu früh.

Nicht berühren, nicht mitnehmen
Doch wann muss man sich um vermutlich hilflose Wildtiere kümmern und wie erkennt man diese überhaupt? Schwache, verletzte, kranke oder elternlose Wildtiere, die zum Überleben Unterstützung brauchen, sind häufig daran zu erkennen, dass sie sich am Tage zeigen. Einfach anfassen und einpacken ist aber keine gute Idee.

Experten um Rat bitten
"Bevor Sie einfach ein Wildtier berühren oder mitnehmen, rufen Sie am Besten eine Wildtierauffangstation oder bei uns in der Pfotenhilfe an. Die erfahrenen Pfleger können Ihnen mit wertvollen Ratschlägen zur Seite stehen, damit Sie bei Notwendigkeit erste Schritte setzen können, ohne das Tier vielleicht sogar zu gefährden", rät Anna Schremser, Sprecherin des Vereins Pfotenhilfe.

Viele Tierarten lassen Jungen alleine zurück
Gerade bei Wildtierbabys ist es oftmals so, dass diese von ihrer Mutter stundenlang alleine im Gras liegen gelassen werden, so zum Beispiel beim Feldhasen. Hasenmütter legen nämlich ihre Jungen verteilt über ein größeres Areal ab und kommen nur zweimal am Tag zum Säugen. Der Nachwuchs ist also in der restlichen Zeit auf sich allein gestellt und durch sein regungsloses Verharren dicht am Boden und seinen noch nicht vorhandenen Eigengeruch sehr gut vor Fressfeinden geschützt.

Falsches Handeln hilft den Tieren nicht
Wenn man aber einen kleinen Feldhasen auch nur einmal kurz berührt, nimmt er den Geruch des Menschen an. Dadurch wird er von seiner Mutter nicht mehr akzeptiert - das Baby wäre somit dem sicheren Tod durch Verhungern ausgeliefert. Aber auch von anderen Wildtieren, wie einem Rehkitz, sollte Abstand gehalten werden. Falsches Handeln ist strafbar und dem Tier ist damit nicht geholfen.

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