Neue Zielgruppen

Bungalow und Modul-Heim: Hausbau im Wandel

Wohnkrone News
06.09.2013 13:35
Der Auftakt der Herbst-Bausaison zeigt deutlich, was Bautrend-Experten und Branchen-Insider bereits seit Längerem proklamieren: Die Familie als traditionelle Zielgruppe des klassischen Einfamilienhauses verliert zunehmend an Bedeutung. Neu und heftig umworben im Reigen der künftigen Hausbesitzer: gut verdienende Singles, kinderlose Ehepaare und nicht zuletzt die Generation 50 plus.

Stylishe Pultdächer statt gemütlicher Satteldächer, extravagante Bungalows anstelle einstöckiger Hausidyllen, Büros oder Wellnesszonen statt Kinderzimmer und Bauweisen sowie innovative Bautechnologien, die eine ebenso rasche wie maßgeschneiderte Individuallösung ermöglichen, prägen entsprechend den Wünschen der neuen Zielgruppen das Angebotsbild der Hausbau-Unternehmen. Von 30 bis über 200 Quadratmeter – eben ganz nach Kundenwunsch und Budget.

Trend Nummer 1: Der Luxus-Bungalow
"Tatsächlich erlebt der Bungalow seit einigen Jahren einen ganz heftigen Aufwärtstrend. Auch – und ganz besonders – im gehobenen, exklusiveren Baubereich", bestätigt Johann Braunsdorfer, Geschäftsführer von Magnum Vollholzdesign.

Freilich, mit dem klassischen amerikanischen Bungalow als komfortablen, ebenerdigen Alterssitz für die wohlverdiente Rente hat der "Bungalow neu" wenig gemein. "Unsere Kundenschicht legt Wert auf eine sehr hochklassige Architektur, da muss jedes Detail stimmen. Das Wohnmodell des Bungalows überzeugt vor allem durch die Vielzahl der gestalterischen Möglichkeiten, nicht zuletzt einer sehr großzügigen Grundrissgestaltung in Verbindung mit einer Vollholz-Glasarchitektur, die alle Möglichkeiten einer perfekten Licht-Inszenierung optimal umsetzt und den Außenbereich optisch in den Innenbereich einbezieht", so Braunsdorfer.

Erfolgreich aber auch das Modell des Fertighaus-Marktführers Elk, der im vergangenen Jahr den ersten "Bungalow in Passivhausstandard" vorstellte.

Hauptzielgruppe des Bungalows ist heute längst nicht mehr nur die Generation 50 plus. "Gut verdienende Ehepaare ohne Kinder bzw. Kleinfamilien, aber auch Singles schätzen die Übersichtlichkeit und Vorteile des Bungalow-Wohnens", so Braunsdorfer.

Einziger Wermutstropfen: Das Grundstück muss größen- und lagemäßig sowie nicht zuletzt auch baurechtlich für die Errichtung eines Bungalows geeignet sein. Und das ist in Zeiten immer teurer und knapper werdender Grundstücke vor allem eines nicht: kostengünstig. Wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass sich in erster Linie die sogenannten Edel-Bungalows gut am heimischen Hausbaumarkt positionieren können.

Trend Nummer 2: Häuser, die auf Wunsch mitwachsen
Feste Lebensplanungen werden immer seltener, größtmögliche Flexibilität im Privaten wie im Beruflichen und eine "Schauen wir einmal, wie sich alles entwickelt"-Einstellung bestimmen laut Trend-Experten zunehmend unsere Denkweise. Das schlägt sich auch im Baubereich nieder. Warum also mit dem Traum vom Haus im gesunden Grünen warten, bis man auch wirklich den richtigen Partner gefunden und die mögliche Kinderanzahl festgelegt hat?

Dementsprechend erleben die sogenannte modulare Bauweise und Häuser, die so geplant sind, dass sie in jeder Lebenssituation "mitwachsen" bzw. angepasst werden können, einen regelrechten Boom. In die Baupraxis umgelegt, bedeutet dies, dass die Häuser bereits von der ersten Planung an so entworfen werden, dass sie später je nach Bedarf relativ einfach (und kostengünstig) erweitert oder Räume umfunktioniert werden können. Zum Beispiel wird so aus dem Kinderzimmer nach dem Auszug ohne großen Aufwand ein Bürobereich – oder eine getrennte kleine Einliegerwohnung.

Umgekehrt werden aber auch mögliche künftige Raumvergrößerungen bereits in die Grundplanung miteinbezogen. Ein starker Trend, den viele Baumeister wie auch Fertighaus-Anbieter bereits fest in ihre Angebotspalette aufgenommen haben.

Trend Nummer 3: Modulare Bauweise in Rekordzeit
Ein schickes kleines Gartenhaus oder doch lieber großzügig auf 200 Quadratmetern residieren? Kein Problem, neue innovative Bautechnologien in modularer Bauweise ermöglichen es in kürzester Zeit. Ein Beispiel dafür ist die jüngste Ansiedelung eines internationalen Unternehmens in der "Blauen Lagune" bei Wien. "DiamondModule" verspricht unabhängig von der Größe die Errichtung in nur wenigen Wochen (!) nach Fertigungsabschluss. Besonderes Service-Plus: Die gesamte Einrichtung wird auf Wunsch in ebenso kurzer Zeit mitgeliefert.

Nicht in erster Linie auf Zeit, sondern auf Öko setzt Weissenseer mit seinem 30 Quadratmeter-Modul "Bungo", ebenfalls neu in der "Blauen Lagune". Genützt werden kann dieses als Mini-Bungalow oder aber als fertiges Bauelement für Zu- und Umbauten.

"Modulare Bauweisen mit innovativer Technologie haben allerdings nicht nur den privaten Bauherrn zur Zielgruppe, sondern auch gleichermaßen den gewerblichen Bereich", so Erich Benischek, Eigentümer der "Blauen Lagune". "Und das ist ebenfalls eine interessanter Wandel im Hausbau-Bereich. Gefragt sind in erster Linie umweltfreundliche, energiesparende und natürlich auch leistbare Lösungen. Die klassische Trennung hier privater Hausbau, dort gewerblicher mehrgeschossiger Bau verschwimmt zusehends. Immer mehr große Fertighaus-Anbieter sind daher auch sehr erfolgreich im Bereich der Sanierung, des Zu- oder Ausbaus bzw. im gewerblichen Baubereich-Segment tätig", so Benischek.

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