28. Bundesliga-Runde

WAC deklassiert Austria mit 4:0, Rapid enttäuscht

Sport
06.04.2013 20:47
Die Austria hat sich auf dem Weg zum Titel einen überraschend deutlichen Ausrutscher geleistet. Nach 18 Runden ohne Pleite musste sich der Tabellenführer am Samstag in der 28. Runde der tipp3-Bundesliga dem WAC daheim mit 0:4 geschlagen geben. Rapid kam indes an einem neuen Tiefpunkt an: Die Hütteldorfer erreichten bei Wacker Innsbruck nur ein 1:1 - zu allem Überdruss wurde der Ausgleich gegen nur neun Spieler des Schlusslichts kassiert. Die übrigen Spiele: Wiener Neustadt trennte sich von Mattersburg 0:0, Ried siegte gegen die Admira mit 4:1.

Austria Wien – Wolfsberger AC 0:4
Von anfänglichem Abtasten war vor 10.145 Zuschauern, darunter auch Teamchef Marcel Koller, keine Rede. Die ohne ihre gesperrten Alex Gorgon, Alex Grünwald und Florian Mader angetretene Austria startete die Partie praktisch mit einem Rückstand: Nach einem misslungenen Querpass von James Holland erkämpfte sich David De Paula den Ball gegen Markus Suttner, die Flanke des Spaniers verwertete dessen Landsmann Jacobo zur Kärntner Führung (2.). Nur zwei Minuten später hatten auch die Austria-Fans den Torjubel bereits auf den Lippen. Der von Gorgon-Ersatzmann Marko Stankovic ideal freigespielte Philipp Hosiner schob den Ball aber alleine vor WAC-Schlussmann Christian Dobnik am Gehäuse vorbei.

Die von ihren Fans lautstark angefeuerten Violetten zeigten sich sichtlich um den raschen Ausgleich bemüht, leisteten sich in der Abwehr aber auch eine weitere entscheidende Nachlässigkeit: Bei einer Baldauf-Hereingabe zögerte Torhüter Heinz Lindner ebenso wie seine Abwehr, Manuel Kerhe staubte ab (19.). Der erste Sieg des Liga-Debütanten gegen die Austria lag in der Luft. Dass der WAC weiter die Null hielt, war auch Dobnik zu verdanken: Der 26-Jährige parierte in seinem 100. Spiel für den WAC in Serie einen Jun-Kopfball aus kurzer Distanz bravourös (27.). Als Stankovic kurz darauf knapp am langen Eck vorbeischoss, haderten die Hausherren erneut mit der mangelnden Chancenverwertung.

Austria-Coach Peter Stöger reagierte zur Pause und brachte mit Roman Kienast für Dare Vrsic und dem jungen Srdjan Spiridonovic für Stankovic zwei neue Offensivkräfte. An der Torsperre konnte das Duo aber auch nichts ändern. Als Austria-Kapitän Manuel Ortlechner im Strafraum ausrutschte, "bedankte" sich Jacobo gar mit dem dritten WAC-Treffer (63.). Die Ungefährlichkeit der Austria verdeutlichte sich in zwei späteren Szenen: Zunächst schoss Kienast den Ball allein vor Dobnik meterweit über das Tor (72.), dann ließ auch Hosiner per Kopf (75.) Effizienz vermissen. Für die Austria kam es freilich noch schlimmer. Mihret Topcagic erzielte nach Vorarbeit des eingewechselten Stephan Stückler den vierten Treffer der Gäste (88.).

Wacker Innsbruck – Rapid Wien 1:1
Es ist vollbracht: Rapid hat den Negativrekord aus der Saison 1987/88 eingestellt. Auch damals blieben die Wiener neun Runden ohne vollen Erfolg, wurden in dieser Spielzeit aber souverän Meister. Derzeit wackelt hingegen sogar die Europacup-Teilnahme des aktuellen Tabellenvierten. Schon in der Anfangsphase war den Grün-Weißen die Verunsicherung nach den jüngsten Tiefschlägen deutlich anzumerken. Wacker hatte zunächst Vorteile – und auch einige gute Möglichkeiten. In der 24. Minute aber drehte sich die Partie: Marco Kofler zog gegen Deni Alar die Notbremse und sah dafür die Rote Karte, danach übernahm Rapid das Kommando.

Auch nach dem Seitenwechsel drängten die Wiener auf die Führung. Nach einigen guten Chancen staubte Terrence Boyd eine mäßig geratene Abwehr von Wacker-Goalie Szabolcs Safar zum 1:0 für Rapid ab. Der Widerstand von Wacker schien spätestens nach Gelb-Rot gegen Alex Hauser in der 73. Minute gebrochen. Alar hätte in der 79. Minute für klare Verhältnisse sorgen können, fand jedoch in Safar seinen Meister. Dies sollte sich in der 82. Minute rächen: Katzer lieferte eine unfreiwillige Kopfballvorlage für Roman Wallner, dessen Volley von Jan Novota abgewehrt wurde - und zwar genau vor die Beine von Julius Perstaller, der auf 1:1 stellte. In einer turbulenten Schlussphase blieb es bei diesem Ergebnis.

Wiener Neustadt - Mattersburg 0:0
Das vermeintlich heiße Abstiegsduell zwischen dem SC Wiener Neustadt und dem SV Mattersburg brachte ein für beide Teams am Ende wohl nicht ganz zufriedenstellendes 0:0. Damit liegen die Niederösterreicher, die nach Gelb-Rot für Adnan Mravac über eine Stunde lang in Überzahl agierten, auch nach der 28. Runde drei Punkte vor Schlusslicht Wacker Innsbruck. Die Burgenländer haben nach wie vor vier Zähler Vorsprung auf die Tiroler. Immerhin holten die Mattersburger nach zuletzt drei Niederlagen wieder einen Punkt und kassierten in den jüngsten fünf Partien gegen Wiener Neustadt kein Gegentor. Die Niederösterreicher wiederum sind seit sechs Heimspielen ungeschlagen.

Ried - Admira Wacker 4:1
Die SV Ried hat den Kampf um die Europacup-Plätze offenbar noch nicht aufgegeben: Die sechstplatzierten Innviertler feierten zum Auftakt des letzten Saisonviertels einen 4:1-Erfolg gegen die Admira. Die Niederösterreicher bleiben damit ein Lieblingsgegner der Rieder, die seit dem 0:3 am 29. Mai 2003 von zwölf direkten Duellen (6 Siege, 6 Unentschieden) keines verloren haben. Matchwinner waren Marco Meilinger mit einem Tor (3.) und zwei Assists sowie der wiedergenesene Doppeltorschütze Robert Zulj (50., 55.). Der vierte Treffer resultierte aus einem Eigentor von Tito (26.). Für die Kühbauer-Truppe, für die Stefan Schwab traf (77.), war es nach zuletzt drei Partien ohne Niederlage wieder ein Rückschlag, der Vorsprung auf Wacker Innsbruck verkleinerte sich auf zwei Punkte.

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(Bild: KMM)



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