Hubschrauberangriff

Irakische Armee hilft Assad-Truppen gegen Rebellen

Ausland
02.03.2013 16:29
Die irakische Armee soll erstmals syrische Soldaten bei einem Gefecht gegen Rebellen aktiv unterstützt haben. Aktivisten berichteten, der von den Rebellen eingenommene Grenzübergang Jarubiya sei am Samstag von einem Hubschrauber der irakischen Luftwaffe angegriffen worden. Der syrische Staatschef Bashar al-Assad (Bild), gegen den die Rebellen seit knapp zwei Jahren kämpfen, will sich unterdessen nach iranischen Regierungsangaben im kommenden Jahr erneut um das Präsidentenamt bewerben.

Die Nachrichtenwebsite All4Syria meldete unter Berufung auf Augenzeugen, während der Gefechte um den Grenzübergang Jarubiya hätten zuvor auch Scharfschützen von der irakischen Seite der Grenze aus auf die Rebellen geschossen. Auch mehrere Mörsergranaten seien von dort aus auf syrisches Territorium abgefeuert worden. Einige syrische Soldaten sollen während des Gefechts Zuflucht im Irak gesucht haben. Die schiitischen Regierungsparteien im Irak sympathisieren mit dem Assad-Regime. Die sunnitischen Parteien stehen auf der Seite der Revolutionäre.

Schwere Gefechte auch in der Nähe der türkischen Grenze
Unterdessen sollen im Norden Syriens bei schweren Kämpfen nach Angaben von Aktivisten Dutzende Menschen ums Leben gekommen sein. Mehrere "Bataillone" von Rebellen lieferten sich am Samstag in Raka, 550 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Damaskus, Gefechte mit Regierungstruppen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Armee habe mehrere Viertel von Raka sowie Vororte unter Beschuss genommen, erklärten die Aktivisten weiter. Die Angaben der Beobachtungsstelle waren zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfbar. 

Raka liegt am Fluss Euphrat unweit der Grenze zur Türkei. In der strategisch wichtigen Stadt leben normalerweise rund 240.000 Menschen. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad suchten zahlreiche Syrer dort Zuflucht vor der Gewalt.

Nachschubroute für Assads Armee gesichert
Der syrischen Armee gelang es, die Rebellen aus mehreren Dörfern zu vertreiben, die an der Route zwischen Hama und Aleppo liegen. Damit ist der Nachschub für die Regierungstruppen wieder gesichert. Das Oberkommando in Damaskus teilte am Samstag mit: "Sicherheit und Stabilität sind in die Dörfer, die an der Überlandstraße liegen, zurückgekehrt."

Iranischer Minister: "Assad kandidiert bei nächster Wahl"
Dass Präsident Assad offenbar nach wie vor nicht an einen Rücktritt denkt, beweist eine Erklärung des iranischen Außenministers Ali Akbar Salehi. Nach einem Treffen mit seinem syrischen Kollegen Walid al-Muallem sagte Salehi: "Präsident Assad und andere Kandidaten werden an der nächsten Wahl teilnehmen, und das syrische Volk kann wählen, wen es will." Bis zu der Wahl im Jahr 2014 sei Assad "rechtmäßiger Präsident" Syriens. 

Salehi meinte, sein Land wolle zwar ein Ende des Blutvergießens in Syrien, aber die Regierung Assads habe "keine andere Wahl", als weiter gegen die "Terroristen" vorzugehen. Teheran werde Damaskus nicht im Stich lassen. Zugleich erklärte Salehi seine Unterstützung für einen Aufruf der Regierung in Damaskus an die bewaffnete Opposition, Verhandlungen aufzunehmen. Dies sei ein "positiver Schritt". "Wir glauben, dass es für die Krise keine militärische Lösung gibt", so der iranische Minister. Der Iran ist der letzte enge Verbündete Syriens in der Region.

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