Im Lymphsystem

Schweizer Forscher entdecken, wie sich HI-Virus versteckt

Wissenschaft
19.12.2012 06:00
Ein Forscherteam des Universitätsspitals Lausanne hat eine Zellgruppe aufgespürt, die als Reservoir für das HI-Virus dient. Könnte man es dort zerstören, wäre die vollständige Elimination des Virus aus dem Körper denkbar.

Bisher war eines der Mysterien der HIV-Infektion ungeklärt: Auch wenn das Virus (das Bild zeigt den Erreger unter dem Elektronenmikroskop in 240.000-facher Vergrößerung) nach einer medikamentösen Therapie im Blut nicht nachweisbar ist, kann es sich nach dem Ende der Therapie innerhalb kürzester Zeit wieder ausbreiten.

"Wir haben endlich die Zellpopulation gefunden, die hauptsächlich für die Vervielfältigung und Produktion des Virus verantwortlich ist", sagte Giuseppe Pantaleo vom Immunologie- und Allergieservice des Spitals laut einer Mitteilung. Ihre Studie erschien online im Fachblatt "Journal of Experimental Medicine".

Zellen im Lymphsystem als Reservoir
Als Rückzugsort für HIV dient eine spezielle Form der sogenannten CD4-Lymphozyten, die follikulären T-Helferzellen (Tfh). Sie befinden sich nicht im Blut, sondern ausschließlich im Lymphsystem. Sie machen etwa zwei Prozent der CD4-Lymphozyten aus und produzieren im Normalfall Zellbotenstoffe.

Die Identifikation dieser Reservoir-Zellen öffnet den Forschern zufolge den Weg zu neuen therapeutischen Strategien. Diese zielten darauf ab, die befallenen Zellen selektiv zu zerstören, erklärt Pantaleo. Das Ziel sei eine vollständige Eliminierung des HI-Virus aus dem Körper.

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