Missstand mit System

Wiens Taxi-Innung geht gegen Standplatz-Mafia vor

Wien
06.07.2024 11:00

Die „Krone“ legte den Finger mit mehreren Berichten in die Wunde: Nun nimmt sich die Wiener Taxi-Innung als Reaktion auf die aufgezeigten Missstände die „Mafia“ auf den Standplätzen vor. Fahrgäste sollen dabei mithelfen, die schwarzen Schafe der Branche zu finden.

Sogar Fahrer selbst sprechen von „mafiösen“ Missständen auf den einträglichsten Taxistandplätzen Wiens, gegen die niemand etwas unternimmt und bei denen auch die Verantwortlichen wegschauen. Doch nach „Krone“-Berichten über abgelehnte Fahrgäste und inoffizielle Standplatz-Chefs, die lukrative Fuhren untereinander aufteilen und alle anderen gemeinsam verweigern, wird nun die Wirtschaftskammer aktiv.

Kammer weist Vorwürfe an Funktionäre zurück
Die Missstände wurden allein deshalb zum Problem für die Innung, weil schon Gerüchte die Runde machten, dass auch Funktionäre in das System involviert wären. Die Kammer dementiert das entschieden: „Funktionäre der Innung gehen regelmäßig zu Standplätzen, um Lenker an Ihre Pflichten und die Rechte der Fahrgäste zu erinnern. Sie haben selbst größtes Interesse daran, dass die Wiener und nur von solchen Lenkern gefahren werden, die sich an alle Regeln halten“, heißt es gegenüber der „Krone“.

Der Erlebnisbericht einer Dame in der „Krone“, die trotz ihrer Gehbehinderung am Hauptbahnhof als Fahrgast abgewiesen wurde, löste Anfang Juni eine Lawine an Beschwerden aus. (Bild: Jöchl Martin)
Der Erlebnisbericht einer Dame in der „Krone“, die trotz ihrer Gehbehinderung am Hauptbahnhof als Fahrgast abgewiesen wurde, löste Anfang Juni eine Lawine an Beschwerden aus.

Innung will Fahrgäste als Informanten gewinnen
Als Beweis für ihr Interesse, die schwarzen Branchen-Schafe ausfindig zu machen, verweist die Kammer etwa auf die neuen QR-Codes in den Taxis. Man appelliere „an die Bevölkerung, diese auch zu nutzen beziehungsweise über die Website taxifeedback.at Verstöße zu melden“. Nur so könne die Beschwerdekommission aktiv werden, mit Lenkern „aufklärende Gespräche“ führen oder diese im Fall des Falles selbst anzeigen, was zum Verlust des Taxischeins führen könne.

Die Innung kündigt auch Gespräche mit Vertretern der Stadt, der Behörden und – Stichwort Taxistandplatz Hauptbahnhof – auch den Bundesbahnen an, damit auf den Standplätzen nicht mehr das Recht des Stärkeren regiert, sondern wieder die Fahrgastrechte. Resultate soll es „in den kommenden Wochen“ geben. Das Ziel: „Die Einhaltung der geltenden Regeln an den Standplätzen sollen von allen Lenkern befolgt werden.“

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