Nach langem Kampf
Haus auf Autobahn: Ehepaar verliert gegen Abrissbirne
"Es war nie eine definitive Lösung für uns, in einem einsamen Haus in der Straßenmitte zu leben", sagte Luo Baogen der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. "Nach den Erklärungen der Regierung habe ich schließlich entschieden auszuziehen", so Baogen.
Die Stadtregierung will ihm dem Bericht zufolge 260.000 Yuan (rund 32.000 Euro) zahlen und ihm ein Grundstück für ein neues Haus geben. Bevor er am Freitag die Abrissvereinbarung unterschrieb, hatte Luo diese Summe stets zurückgewiesen und versichert, dass er für den Bau mehr als das Doppelte ausgegeben habe.
"Einsamer Kampf gegen Abrissbirne"
Der Widerstand des Ehepaars hatte bei Chinas Internetnutzern und sogar in offiziellen Medien breite Unterstützung gefunden. Die Zeitung "China Daily" sprach von einem "einsamen Kampf gegen die Abrissbirne". Das Gebäude machte auch als das "Nagel-Haus" Furore, weil es wie ein Nagel aus einem Holzbrett emporragte.
Das Schicksal des Paares ist kein Einzelfall. Gegen Bewohner, die sich weigern, Platz für Großprojekte zu machen, gehen Baufirmen und lokale Behörden in China wenig zimperlich vor. Oft greifen sie nach Angaben der Betroffenen zur Gewalt, manchmal erhalten Hausbesitzer auch überhaupt keine Abfindung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.