Traten für Gesetz ein

F: Pro-Homo-Ehe-Aktivistinnen bei Demo verprügelt

(Bild: EPA)

Am Rande massiver Demonstrationen gegen gleichgeschlechtliche Eheschließungen mit mehreren Hunderttausend Teilnehmern sind am Wochenende zahlreiche Gegendemonstranten und Journalisten verletzt worden. Mehrere Aktivistinnen der Frauengruppe Femen und Medienvertreter seien von Gegnern der Homo-Ehe "verprügelt" worden, berichtete die Journalistin Caroline Fourest, die selbst Opfer wurde, am Sonntag.

Auslöser für die Handgreiflichkeiten war demnach der Auftritt mehrerer als Nonnen verkleideter Aktivistinnen der Gruppe Femen (Bild), die mit Spaßparolen gegen die Teilnehmer der Demonstration wetterten. Daraufhin seien sie von einer "entfesselten" Gruppe von etwa 30 Leuten gejagt worden, sagte Fourest. "Die Mädchen wurden am ganzen Körper geschlagen und auch Journalisten, die sie gefilmt hatten." Auch sie selbst sei geschlagen, auf den Boden geworfen und dann verfolgt worden. Die Polizei habe dann eingegriffen und die Frauen und Journalisten in Sicherheit gebracht.

Bereits am Samstag hatten in ganz Frankreich mehr als 100.000 Menschen gegen die von der sozialistischen Regierung geplante Ehe zwischen Homosexuellen und ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare demonstriert. An der von der kirchlichen Organisation Civitas veranstalteten Kundgebung am Sonntag beteiligten sich mehrere Tausend Menschen.

Anfang November hatte die französische Regierung die entsprechende Gesetzesvorlage verabschiedet. Ab Jänner soll das Gesetz in der Nationalversammlung diskutiert werden. Bereits seit 1999 können homo-, aber auch heterosexuelle Paare in Frankreich eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen.