Medienmanager und Politik-Insider Hans Mahr analysiert gemeinsam mit IFDD-Chef und Meinungsforscher Christoph Haselmayer auf krone.tv die EU-Wahl. Mahr diesbezüglich zuspitzend: „Die FPÖ wurde erstmals bei einer bundesweiten Wahl stimmenstärkste Partei. Aber trotz hoher FPÖ-Zugewinne und großen Stimmenverlusten der ÖVP ist Nehammer der wirkliche Wahlgewinner.“
Babler von der SPÖ hat die Wahl verloren, nun läuft bei der Nationalratswahl alles auf ein Kanzlerduell Nehammer gegen Kickl hinaus. Babler bleibt in diesem Duell über.“ Haselmayer wiederum ergänzt mit interessanten Erkenntnissen: „Ich habe das gestrige EU-Wahlergebnis auf die Nationalratswahl umgerechnet. Und da zeigt sich, dass nun auch die Zweierkoalition aus ÖVP und SPÖ mit zusammen 93 Mandaten eine ganz leichte Mehrheit im Parlament hätte. Da bräuchte man keinen dritten Partner mehr. Das wird Herrn Kickl nicht so freuen.“
Bierpartei-Antritt kann der FPÖ Stimmen kosten
Bei der Nationalratswahl werde aber im Gegensatz zur EU-Wahl auch die Bierpartei antreten. Was einerseits der SPÖ Stimmen kosten dürfte, aber nicht nur das. Haselmayer: „Auch die FPÖ könnte Wählerinnen und Wähler verlieren, weil die Bierpartei für viele neu ist und so wie die FPÖ als gegen das System auftretend wirkt. Damit könnten manche von der FPÖ weg hin zur Bierpartei wandern.“ Die Frage, wie das Abschneiden der Grünen bei der EU-Wahl zu werten sei, antwortet Medienmanager Mahr: „Nicht nur Frau Schilling hat die Stimmenverluste der Grünen zu verantworten. Auch die Regierungsteilnahme der Grünen spaltet.“ Ob sich die ÖVP nun im Nationalratswahlkampf stärker nach rechts positionieren solle, verneinten beide: „Haselmayer: „Auf der rechten Seite ist nichts zu holen.“ Mahr: „Das wäre dann so, als würde der Schmiedl zum Schmied werden wollen.“ Nehammer müsse die ÖVP vielmehr in der Mitte positionieren. Das sei auch seine Stärke.
International betrachtet sei der vor der EU-Wahl europaweit prognostizierte Rechtsruck anders als erwartet gekommen. Mahr: „Der europäische Rechtsruck ist nicht so dramatisch wie angenommen. Nach wie vor ist die Europäische Volkspartei das stärkste Bündnis im EU-Parlament.“
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