Industrie warnt:

Nachfrage nach Waren „Made in Austria“ sinkt

Wirtschaft
22.05.2024 14:20

Wirtschaftskammer und Industrie warnen schon länger vor der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Neben der Abwanderung von heimischen Betrieben ins Ausland bereitet auch die sinkende Nachfrage nach Produkten „Made in Austria“ große Sorgen.

„Wir sind an einem Kipppunkt angelangt, wo sich viele unserer Kunden Österreich nicht mehr leisten wollen oder können“, sagte Industriellenvereinigung-Präsident Georg Knill am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien. Heimische Industrieprodukte hätten sich durch die im internationalen Vergleich hohen Kollektivvertragsabschlüsse, Energiepreise und Lohnnebenkosten verteuert. 

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (Bild: Zwefo)
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung

Um den Industriestandort Österreich wieder wettbewerbsfähiger zu machen, fordert die IV schon seit Längerem eine Senkung der Lohnnebenkosten und Reformen im Bereich Arbeit, Bildung, Bürokratie und Pensionen. Ohne Standortverbesserungen müssten die heimischen Industrieunternehmen die Produktion ins Ausland verlagern oder die Beschäftigtenzahlen in Österreich reduzieren. Die Deindustrialisierung aufgrund „der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit“ beginne bereits, warnte der IV-Präsident und Hälfte-Eigentümer der steirischen Knill-Gruppe.

(Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)

Kritik an „kommunistischem Manifest“ der SPÖ
Auch die von der SPÖ angeheizte Debatte um eine Arbeitszeitverkürzung griff Knill auf und setzte einen Kontrapunkt: Eine Steigerung der täglichen Arbeitszeit – je 15 Minuten am Vormittag und Nachmittag – könnte bereits deutliche positive Effekte für das Sozialsystem und den Wohlstand des Landes mit sich bringen. Eine solche Erhöhung steigert laut einer EcoAustria-Studie das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent.

Alle Parlamentsparteien lehnen eine Erhöhung der wöchentlichen Normalarbeitszeit auf 41 Stunden ab. Den Ende April vorgestellten „24 Ideen für Österreich“ des SPÖ-Chefs Andreas Babler konnte der IV-Chef wenig abgewinnen. „Das ist ein kommunistisches Manifest. Da ist er weit von der Mitte weg.“

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