Das Kunsthaus Graz beleuchtet in seiner neuen Ausstellung „24/7“ das komplexe Thema Arbeit. 30 spannende Arbeiten umfasst die Schau, die bis Jänner 2025 zu sehen ist.
32 Wochenstunden oder doch 41? Aktuell wird die Debatte um die Norm-Arbeitszeit wieder vehement geführt. Zeit also, das komplexe Feld der „Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“, so der Untertitel der Ausstellung im Kunsthaus Graz, aus künstlerischer Sicht zu beleuchten.
Konsum und Arbeit
Kuratorin Katia Huemer fasst das große Dilemma der gegenwärtigen Arbeitswelt so zusammen: „Wenn es möglich ist, rund um die Uhr zu konsumieren, dann muss auch rund um die Uhr gearbeitet werden.“ Aber wer arbeitet da eigentlich? Unter welchen Bedingungen? Und zu welcher Bezahlung?
Diese und viele weitere Fragen werfen die insgesamt 30 Kunstwerke in der Schau „24/7“ auf: Sechs Filme hat etwa Oliver Walker für seinen Beitrag zu einer Installation gefügt – sie alle zeigen Menschen bei ihrer Arbeit und dauern genausolange, wie diese Menschen dafür brauchen, einen Euro zu verdienen. Während der kürzeste der Filme nur eine Sekunde dauert, hat der längste eine Laufzeit von einer Stunde.
Arbeitswelt ohne Menschen?
Andreas Gursky wiederum inszeniert in seinem Bild „Amazon“ die Warenwelt des Online-Riesen als imposanten Konsum-Exzess, während Louisa Clement davor eine KI-gespeiste „Repräsentantin“ ihrer selbst platziert hat, die die Frage aufwirft, welche Teile der Arbeitswelt künftig ohne Menschen auskommen.
Aus vielen unterschiedlichen Blickwinkel schauen die Werke auf die Welt der Arbeit und sparen dabei auch nicht mit Kritik an der eigenen Zunft (Stichwort: Selbstausbeutung). Zu sehen ist die Schau bis 19. Jänner, sie ist eine perfekte Ergänzung zur Ausstellung „Alles Arbeit“ im Museum für Geschichte.
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