Prügelattacke in Bus

Busfahrer von Gast angegriffen: Unfall knapp verhindert

Österreich
28.09.2012 17:13
Dass alle Fahrgäste noch am Leben sind, ist der großartigen Reaktion des Busfahrers Yusuf N. zu verdanken. Der 53-Jährige wurde auf der A9 in der Steiermark während eines Überholmanövers von einem betrunkenen Reisegast mit Fäusten attackiert und konnte knapp einen Verkehrsunfall verhindern. Der rabiate Mann wurde festgenommen.

Mit seinen 42 Fahrgästen - Pensionisten aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland - befand sich Yusuf N. am Donnerstagvormittag auf dem Weg nach Kroatien. Da er unterwegs noch einige Passagiere aufsammeln musste, fuhr der Busfahrer nicht direkt über die Südautobahn, sondern über den Semmering in Richtung St. Michael. Doch dieser Umweg war einem 58-jährigen Polen gar nicht recht. So machte er seinem Ärger Luft und beschwerte sich beim Busfahrer.

"Hab' sofort eine Vollbremsung gemacht"
Der 53-Jährige konnte den alkoholisierten Mann zunächst beruhigen, doch nur kurze Zeit später ging der 58-Jährige erneut zum Fahrer vor: "Als ich einen Lkw überholt habe, hat mir der Mann einen Faustschlag auf den Kopf versetzt", so N. Dann begann der Betrunkene den Mann - der Bus war zu diesem Zeitpunkt mit 90 km/h unterwegs - auch noch, ihn zu würgen. Doch N. reagierte geistesgegenwärtig: "Ich hab' sofort eine Vollbremsung gemacht, dann ist es mir irgendwie gelungen, auf dem Pannenstreifen zu stoppen", erklärte der Fahrer.

"Gott hat uns geholfen"
Eine 81-jährige Wienerin, die dem Buslenker zu Hilfe geeilt war, kam durch die Vollbremsung zu Sturz, erlitt dabei aber glücklicherweise nur Blessuren. Die Fahrgäste alarmierten sofort die Polizei und kümmerten sich um die Verletzte - die 81-Jährige konnte nach ambulanter Behandlung im Spital die Reise fortsetzen.

Der betrunkene 53-Jährige - er hatte 2,5 Promille im Blut - wurde festgenommen. Bei der Einvernahme gab er an, Alkoholiker zu sein und sich an nichts erinnern zu können. Der Mann wurde wegen vorsätzlicher Gemeingefährdung und Körperverletzung angezeigt. Lebensretter Yusuf N., der bei der Attacke unverletzt geblieben war, zeigte sich bescheiden: "Gott hat uns geholfen."

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