Ein geplanter Handy-Sender sorgt für Aufruhr im Mödlinger Rathaus. Die Aussicht auf den berühmten Husarentempel ist in Gefahr. Aus der Stadt heißt es zwar: „Das kommt nicht in Frage!“ Aber: Räumt das Gesetz den Mobilfunk-Betreibern mehr Rechte ein?
Rund um Mödling prägen zahlreiche Bauwerke und künstliche Ruinen, die einst der Fürst von Lichtenstein in seinem Landschaftspark errichten ließ, die Aussicht über den Stadtwald. Und der Blick auf eines dieser beliebten Ausflugsziele soll nun durch einen Funkmast verstellt werden. Denn just am Fuße des kleinen Anninger, auf dessen Gipfel der berühmte Husarentempel thront, will ein Mobilfunkbetreiber eine Sendeanlage bauen.
Dieser Sendemast bedeutet eine Verschandelung für unseren Stadtwald.
Michael Danzinger, ÖVP-Stadtparteiobmann von Mödling
Protest aus dem Rathaus
Der 42 Meter hohe Mast würde dann nicht nur das Landschaftsensemble stören, sondern noch dazu in einem Natura-2000-Gebiet stehen. „Das ist für uns absolut inakzeptabel, das kommt nicht in Frage“, betonen ÖVP–Stadtparteiobmann Michael Danzinger und Vizebürgermeisterin Silva Drechsler (SPÖ).
Gesetz auf Seiten der Betreiber
Die Rathaus-Koalition stellt sich geschlossen gegen das Vorhaben, hat aber offenbar keine rechtliche Handhabe dagegen. „Das Telekommunikationsgesetz räumt den Mobilfunk-Betreibern weitreichende Standortrechte ein“, sagt Danzinger.
Öffentliches Gut darf nicht so einfach in Konzernhände gelangen.
Silvia Drechsler, SPÖ-Vizebürgermeisterin von Mödling
Stadt will sich wehren
Die Rechtsabteilung der Gemeinde sucht jetzt nach Möglichkeiten, sich gegen den Sendemast mitten im Stadtwald zu wehren. „Es wurde ja nicht einmal mitgeteilt, welche Bauarbeiten für den Funkmast in der Natur getätigt werden sollen“, sind die Lokalpolitiker empört.
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