Aktion scharf vom Bundeskriminalamt, der deutschen Polizei in Niederbayern, Oberpfalz und dem WWF gegen illegalen Schützen! Auch Informanten werden gezielt gesucht ...
Mehr als 200 Wildvögel sowie 16 streng geschützte Säugetiere wurden zwischen 2016 und 2022 erbarmungslos abgeknallt und sind damit Opfer illegaler Verfolgung geworden. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, da viele Fälle unentdeckt bleiben oder nicht gemeldet werden, beklagt der WWF.
Effizienz bei Strafverfolgung erhöhen
Um diesen dramatischen Trend zu stoppen, nimmt nun ein Bündnis von Partnern aus Naturschutzverbänden, Behörden, Veterinärmedizin, Polizei und der Wissenschaft die Öko-Kriminellen ins Visier. Die Taskforce (ihr gehören unter anderem Birdlife Österreich, die Universität Bremen, das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und die Veterinärmedizinische Uni Wien an) hat sich zum Ziel gesetzt, durch strategisch-koordiniertes Vorgehen die illegalen Tötungen von Wildtieren zu reduzieren und die Effizienz bei der Strafverfolgung zu erhöhen!
Trauriger Hintergrund
Extrem trauriger Hintergrund: Tausende streng geschützte Wildtiere wurden in den vergangenen Jahren nicht nur bei uns, sondern auch in Deutschland vergiftet, erschlagen oder erschossen. Für schon sehr seltene Tierarten ist die illegale Verfolgung eine der häufigsten Todesursachen und drängt sie an den Rand des Aussterbens. Zudem werden nur wenige Täter ermittelt, und selbst wenn dies der Fall ist, kommt es in den seltensten Fällen zu Verurteilungen.
Im Kampf gegen das verbotene Töten an den Tatorten Wald, Feld und Flur arbeitet die Öko-SOKO auch verbissen an der Verbesserung forensischer Untersuchungen und der Fortbildung für Polizisten als Ranger. Auch den Staatsanwaltschaften der beiden Staaten sollen bessere „Waffen“ gegen die immer mehr ausufernde Wilderei in die Hand gegeben werden.
„Whistleblower“-Plattform
Als wichtigstes Instrument bei diesem Ringen gegen Wildschützen wird eine eigene „Whistleblower“-Plattform eingerichtet. „Dort können Fälle aller Art und je nach Spezies auf Wunsch auch anonym gemeldet werden. Wir leiten diese dann sofort an die jeweiligen Stellen weiter“, appelliert die deutsche Projektleiterin Samantha Look.
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